Schmerzmittel, Kippen, Mana tanken

Behandlungsszene für:

Drake Bowman & Arceus D. Alec

Ermöglicht durch: Fraktionszugehörigkeit

Dauer: Mindestens 7 Beiträge pro Patient.

Verletzungen:

Drake Bowman:
1x "C"-Verletzungen Bein -> Gips & Bettruhe
1x "C-"-Wunde Oberkörper -> Ohne Narben genäht & bandagiert
1x "D"-Trauma (leichte Gehirnerschütterung) -> Schmerzmittel & Bettruhe
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Ergebnis: Komplette Heilung; Betroffenes Bein bleibt für eine weitere Szene leicht lädiert ("E", keine direkte Einschränkung)

Arceus D. Alec
1x "C-"-Stauchung Brustwirbel -> Chiropraktische Einrenkung, Physiotherapie
1x "D"-Trauma (leichte Gehirnerschütterung) -> Schmerzmittel & Bettruhe
1x "Kann-sich-nicht-zurück-verwandeln Syndrom" -> Geduld
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Ergebnis: Komplette Heilung

cf Freiwilliges Besäufnis

Alec wusste nicht so recht was ihn mehr schmerzte. Die Tatsache dass er hier in diesem schlecht gelüfteten Raum ausharren musste, die agressiven Handgriffe des Physiotherapeuten, der seinen gestauchten Wirbel trotz Tier-Form wieder in seinen Platz gebracht hatte oder das unfassbar nervende Piepen diverser medizinischer Geräte, die keinem erkennbaren Zweck dienten. Und da war dann ja noch die Tatsache, dass er seit zwei Tagen in seiner Hybrid-Form verharren musste, weil sein Körper sich schlicht und ergreifen nicht zurückverwandelte. So begeistert er von seiner neu gefundenen Form und ihren kämpferischen Vorzügen er auch war musste er dennoch zugeben, dass er es wesentlich angenehmer fände in seiner menschlichen Form zumindest in das Krankenbett zu passen, ohne seine Waden auf das metallene Gestell legen zu müssen. Aber immerhin war er nicht allein in Agonie gefangen, hatte Drake doch ein ähnliches Schicksal erteilt.

"Nächstes Mal gehen wir in eine normale Kneipe, verstanden" gab der echsenartige Kadett gewohnt sarkastisch von sich, während er damit beschäftigt war die wenigen Dienstregeln zu brechen, die man ihnen in ihrer Kur auferlegt hatte. Der blaue Qualm ihrer Zigaretten hatte dabei schon einen kleinen Nebel in das Krankenzimmer gelegt, doch keiner der beiden war bereit den eigenen Allerwertesten hochzuheben um das wenige Meter entfernte Fenster zu öffnen. Stattdessen war die einzige Bewegung die Alec bereit war zu tun seine Hand, die sich abwechselnd von seinem Mund zur zum als Aschenbecher umfunktionierten Nierenschale und wieder zurück bewegte. "Die Zigarren waren aber ziemlich gut, das muss ich wehklagend zugeben" Ach, was täte er jetzt nicht alles für einen schönen Omega, dabei ein kleines Glas Whiskey und eine schöne Begleitung, die seine körperlichen Leiden mit ihrer Art zu lindern vermochte?

Okay, zugegebenermaßen ging es dem Kadetten nicht so schlecht, aber das war eben auch der Knackpunkt der ihn so störte - Es gab keinen Grund ihn hier unter Hausarrest zu stellen. Beim Goldschopf war das bedingt durch das lädierte Bein vielleicht gerechtfertigt, aber Alec selbst würde keine Mühen haben sich innerhalb des Komplexes frei zu bewegen, und es war ja nicht so als hätte er in seiner Tierform nicht schon vor einigen Tagen Bekanntschaft mit der lokalen Presse gemacht. Wozu also die Bemühungen sie hier einzusperren? Sie mussten sich ja nicht mal zu den Geschehnissen im Omega äußern oder an einem Bericht mitwirken. Ihm kam das Ganze ziemlich dressrosa'isch vor, egal zu welchen Schlüssen seine Gedankengänge ihn trieben. "Hast du eigentlich irgendwas zu den beiden Kriminellen in Erfahrung bringen können? Ich meine, vielleicht hat die die Krankenschwester ja was gesteckt, während unser liebster Chiropraktiker meine Knochen neu arrangiert hat"

Comes from Freiwilliges Besäufnis

Der blonde Raucher hatte es sich auf seinem Krankenbett so gemütlich gemacht, wie es nur ging. Sein Gipsbein hatte er hochgelegt, über seinen bandagierten Oberkörper trug er nur ein offenes Hemd und wie sollte es auch anders sein, hatte er eine Zigarette in seiner rechten Hand. Denn trotz seiner erlittenen Verletzungen hatte er nun bereits das zweite Mal innerhalb weniger Tage einen berüchtigten Kriminellen aus dem Verkehr gezogen. Dies pushte sein eh schon großes Ego, ebenso wie die Tatsache das sich ein wahrer Fanclub gebildet hatte, lauter Frauen die ihn als Helden sahen. Erzählt hatte ihm dies seine Liebschaft, ihr gefiel dieser Umstand ganz und gar nicht. Doch sah sich da durch wohl unter Zugzwang Drake noch mehr zu umgarnen und ihm seinen Aufenthalt auf der Krankenstation so angenehm wie möglich zu gestalten. Wäre dieser verdammte Gips nicht, ließ es sich so durchaus aushalten. Doch auch wenn Sie andere Patienten versorgen musste, war der blonde Raucher nicht alleine. Immerhin teilte Alec sein Schicksal, auch wenn dieser sich momentan immer noch in seiner Hybrid Form befand und deshalb kaum in das Krankenbett passte. Ein Umstand der den blonden Raucher mehr belustigte, als er sollte.

"So wie du momentan aussiehst, kommst du doch eh in keine Bar", witzelte Drake und lachte kurz auf. Viel fehlte allerdings nicht mehr um ihr Krankenzimmer mit einer Bar zu verwechseln, die Rauchschwaden und die stickige Luft passten schon, jetzt fehlte nur noch eine vollbusige Bardame und jede Menge Alkohol und sie hatten ihre Unterkunft in eine Bar verwandelt. Da keiner von beiden auch nur die Anstalt machte, eines der Fenster zu öffnen würde es wohl erstmal so bleiben. Wie wohl ihr Vorgesetzter reagieren würde, sollte er ihr Krankenzimmer betreten? Drake juckte dies nicht und er war sich sicher das dies bei Alec eben so war. "Ich lass uns welche besorgen", antwortete er ganz gelassen auf die Anmerkung über die Zigarren. Er würde seine Liebschaft später losschicken um ihnen welche zu holen. Wenn sie hier schon ihre Zeit verbringen mussten, könnten Sie dabei auch ein paar Zigarren genießen. "Oder wir schleichen uns einfach raus? Keine Sorge ich mach auch langsam, damit du Schritt halten kannst".

Doch wurde der Raucher ernster, als sein Kamerad ein anderen Thema ansprach. Wirklich viel hatte er nicht heraus finden können, die Krankenschwester war dabei keine große Hilfe gewesen. Allgemein schien dieses Thema innerhalb der Marine unter Verschluss zu bleiben. Doch hatte er immer noch den Brief, dem seinen Gegner aus der Tasche gefallen war und den er seinen Vorgesetzten verschwiegen hatte. "In der Hinsicht war sie leider keine große Hilfe", fing er grinsend an. "Allerdings konnte ich meinem fischigen Freund etwas abnehmen, ein Brief um genau zu sein. Er befindet sich in der geheimen Innentasche meines Jacketts, kannst es mir ja mal herwerfen. Und dabei gleich das Fenster aufmachen!"

So sehr Alec auch von seiner Neugierde geplagt wurde, musste er dennoch laut und lustlos aufstöhnen als der Goldschopf ihm einen körperlichen Aufwand auferlegte um seinen Wissensdurst zu stillen. "Du hattest heute gut vier mal die Chance dir dein Jackett von einer der Krankenschwestern geben zu lassen" Gab er genervt und vorwurfsvoll von sich, sperrte sich aber nicht gegen die Mühe. Es war vermutlich sogar wirklich besser den Raum mal zu lüften, zumindest wenn sie für das Missachten der Hygieneregeln keinen auf den Deckel bekommen wollten. Und so hievte der Seekadett sich langsam und schwerfällig aus seinem zu kleinen Krankenbett um die wenigen Meter zur Garderobe hinter sich zu bringen, wobei er die Chance nutzte um sich eine der Wasserflaschen zu schnappen die man ihnen auf einen Tisch nahe des Einganges gestellt hatte. Und natürlich war er noch nicht mit seinen Ausführungen fertig. "Ich muss ja sagen, es ist bewundernswert wie wenig freiwilligen Input du unserem Arbeitgeber zur Verfügung stellst" Es war eine sarkastische aber auch ehrliche Anmerkung. Es überraschte ihn zwar wenig, dass Drake eine Information wie diese so natürlich unterschlagen hatte wie er seine Zigaretten zum Schönselmaul führte, doch kam er nicht darum herum seine Einstellungen ein wenig zu hinterfragen. Ab und an war es ja gut aus der Reihe zu tanzen, aber man musste eben auch Ausschau halten, dass man sich selbst nicht damit schädigte.

"Das Schriftstück kramst du dir aber selber raus" kam es so nonchalant von ihm wie der Wurf des lädierten Kleidungsstückes, ehe er sich sogleich auf zum großen Fenster machte, welches aufgrund des Smogs nur noch einen Bruchteil des Sonnenlichts in das Zimmer fallen ließ. Wenige Momente nachdem er mit seinen groben Krallen den Hebel des Fensters umgelegt hatte ertönte auch schon das bedrohliche Zischen entfliehenden Druckes, welcher sich sofort in einen Sog verwandelte, der den gesamten Qualm mit einer starken Windböe aus dem Raum katapultierte und diesen mit frischer Luft von draußen füllte. Überrascht vom einsetzenden Starkwind beugte Alec sich hustend und keuchend aus dem Fenster, woraufhin einige entsetzter Stimmen erklangen, die seiner Situation wohl nur Böses entnahmen. "Ist das die Krankenstation? Ist da ein Feuer ausgebrochen?" kam es von einem der besorgten Soldaten, während andere bereits zu einem helfenden Konsens fanden "Wir müssen sofort Hilfe schicken, sonst -" "Nichts da, kümmert euch gefälligst um euren eigenen Scheiß!" Die Soldaten schauten nur verdutzt zum genervten Kadetten, der offensichtlich nur darum bedacht war seinen Nikotinkonsum zu verdecken. "Könnt euch ja auch mal im Feierabend von Attentätern zusammenschlagen lassen, dann erfahrt ihr auch warum es hier so heiß hergeht!" führte der Echsenmann seine Tirade brüllend zu Ende, woraufhin er das zuvor geöffnete Fenster auch schon wieder zuknallte. So langsam konnte er verstehen weshalb Drake nicht viel von den anderen Stiefelleckkern hielt. Unglaublich aber auch.

"Das wäre aber nur halb so unterhaltsam gewesen", antwortete Drake mit einem Grinsen auf die Beschwerde von Alec. Natürlich hätte er sich das Jackett schon früher geben lassen können, doch seinen Kameraden dazu zu bringen aufstehen zu müssen und dabei auch noch das Fenster zum Lüften öffnen zu müssen, eine Aufgabe um die sich beide stillschweigend um die Wette gedrückt hatten war einfach unterhaltsamer. Und all zu viel Unterhaltung gab es sonst auf der Krankenstation der Marine nicht. Und da er ja nicht einfach nach Lust und Laune herumlaufen konnte, musste sich der exzentrische Raucher eben seine eigene Unterhaltung schaffen. Sehr zum Leidwesen von Alec diesmal auf dessen Kosten. Als dann sein freiwilliger Input ein Thema wurde, wurde sein Grinsen kälter. "Könnte unser Arbeitgeber diese Angelegenheit regeln? Möglicherweise. Doch würde ich dann meine Chance auf Rache bekommen?" Immerhin wollten diese Arschlöcher ihn, Drake Bowman einfach töten lassen als wäre er ein Niemand mit dem man dies tun könnte. Das würde ihnen der blonde Raucher niemals durchgehen lassen, deshalb würde er sich selbst um diese Idioten kümmern. Immerhin hatte er noch eine Rechnung mit ihnen offen und diese würde er begleichen. Dabei wären ihm die Protokolle der Marine nur im Weg, weshalb er entschieden hatte diese zu umgehen und sich persönlich darum zu kümmern. Er war sich sicher das Alec ihm dabei helfen würde.

"Bei der Arbeitseinstellung muss ich das mit der Festanstellung als Butler nochmal überdenken", antwortete der Raucher humorvoll, während er das Jackett fing. Während er am Jackett rumfummelte um das Schriftstück hervor zu kramen, entwich fast schlagartig der ganze Smog und der Raum füllte sich mit frischer Luft. Während Drake den Brief überflog, lieferte sich Alec eine lautstarke Auseinandersetzung mit diesen pflichtbewussten Idioten, die sonst innerhalb der Marine dienten. Als er den Krach des zuknallenden Fensters hörte, blickte er über den Rand des Schriftstückes zu Alec, sein Grinsen war durch dieses verdeckt. "Ich merk schon, die frische Luft hebt die Laune ungemein", gab er sarkastisch von sich und schnappte sich zwei Zigaretten aus seiner metallenen Box. "Hier lass uns erstmal eine Rauchen und entspannen. Wir haben Dinge zu bereden", gab er locker von sich und warf dem gereizten Zoannutzer sowohl eine Zigarette als auch den Brief zu.

Come from: Einer dieser Tage

Wieder war es Kadett Drake Bowman, der durch sein regelbrechendes und sittenwidriges Verhalten auffiel. Der Wissenschaftler hatte erst nächste Woche mit einem solchen Verhalten gerechnet. Offenbar hatte sich etwas in die Gleichung geschlichen. Eine Unbekannte, welche alles durcheinander gebracht hatte. Eigentlich hatte er an die Chaos Variante gedacht, doch hatte er nicht ahnen können, dass sie so hoch war!
Der Kadett Arceus D. Alec war diese Unbekannte gewesen. Und was für ne Unbekannte! Eine Teufelskraft! Dieser Kadett konnte sich wahrlich in ein echsenähnliches Wesen verwandeln! Er musste ihn einfach sehen! Allein schon um sein Sortiment zu erweitern! Wenn er ein Stück seiner DNA bekäme und sie aß, könnte er sich womöglich jedes Teil dieses Wesens zu eigen machen.
Doch aktuell befand sich der Teufelsfruchtnutzer in seiner Hybridform. Das machte ihn deutlich gefährlicher und womöglich reizbarer. Absolute Vorsicht war geboten!
Auch wenn diese Beiden sich gerade auskurierten, waren sie zusammen gegen ihn eine große Herausforderung. Und da Drake schon einige Tricks von ihm gesehen hatte, würde es nicht leichter werden.
So ging er den Flur im Krankenflügel entlang. Seine Sinne rochen starken Tabakrauch und am Fenster konnte man dicke Rauchschwaden von dannen ziehen sehen. Offenbar schienen die Herren zumindest fit genug, um ihre Lungen mit derlei Konsumgut buchstäblich zu teeren.
Er ging im gemächlichen Tempo auf die Tür des Zimmers zu und öffnete diese unterlass.

Da waren die Beiden. Drake, der schon wieder den nächsten Glimmstängel in im Mundwinkel hängen hatte und lässig seinem Kumpel einen weiteren zuwarf. Dieser stand am Fenster und hatte es soeben geschlossen. Er war, wie im Bericht beschrieben, in seiner Mensch-Tier-Form und sah beeindruckend aus. Eine wahre Naturgewalt! Doch er musste sich konzentrieren.
"Begrüßung: Guten Tag, Kadetten Bowman und Arceus. Mein Name ist Kadett Wallenreich. Anmerkung: In ihren medizinischen Befunden zeigten, dass sie Beide sich nicht ganz unerheblich verletzt haben. Empfehlung: Sie sollten jeglichen Konsum von Tabakwaren absehen, um Ihren Heilungsprozess nicht weiter zu gefährden."
Eigentlich wollte er nur dafür sorgen, dass die Beiden nicht weiter ihre Umgebung mit ihrem rücksichtslosen Verhalten terrorisieren. Die Marinebasis auf Lougetown hatte bislang noch nie soviel Aufruhr in so kurzer Zeit erlebt. Konnten sie die Leute nicht zumindest in ihrer Genesungsphase in Ruhe lassen!
Der Wissenschaftler fuhr fort:"Feststellung: Sie Beide haben sich mit ihrem letzten Auftritt blamiert. Der Kapitän ist uninformiert, zu ihrem Glück. Drohung: Doch das muss nicht so bleiben."
Die Kadetten anzuschwärzen war natürlich eine linke Nummer. Doch Moral konnte er gerade nicht gebrauchen.  Seine Atmung ging minimal schneller, was für die Herren hörbar war. Dabei war aber dennoch eine gewissen Sicherheit herauszuhören.

Unfassbar, diese ganzen Statisten. Noch wesentlich unfassbarer war jedoch, dass Alec das Bild seiner Mitmenschen innerhalb der letzten Wochen so radikal geändert hatte, dass er fast schon das Bedürfnis verspürte sich wie Drake egoistisch und selbst-zentriert über sie zu stellen. Und natürlich korrespondierte das nicht wirklich mit seiner eigenen Persönlichkeit, wobei er doch zugeben musste, dass der Influx an Kanonenfutter und auf ihn einredenden einseitig beschrifteten Blätter irgendwie zu einem psychischen Abstumpfen führte. Es war höchste Pferdekutsche, dass er sich mal wieder unter normale Menschen mischte, bevor der charakterliche Abgrund mit Sonnenbrille ihn noch den Verstand kostete. Kopfschüttelnd und irritiert von den wenigen noch im Zimmer befindlichen Rauchwolken drehte der Echsenmann sich also recht ungeniert um, nur um die gegenteilige Personifikation seines letzten Gedankenganges zu erblicken. Der Anblick dieses... Leder-Fetischisten mit augenscheinlichen sozialen Phobien überraschte den verletzten Kadetten dermaßen, dass er die letzten Rauchschwaden in einem großen ungewollten Atemzug aufsog, nur um im nächsten Moment laut und konsequent aufhusten zu müssen. Ungeachtet dessen erfüllte die leicht mechanisch anmutende Stimme des Neuankömmlings den nun von Zigarettenqualm befreiten Raum, was Alec aber keinen Grund zu Erleichterung gab.

"...Blergh! Hör mal, du siehst aus als hätte man Fynn in irgendeine Sex-Sekte gesteckt, woher der Drang dein Gesicht so konsequent zu verdecken?" Hüstelte der Hüne weiterhin irritiert zu Ende, wobei er die Stichelei seines neuen Gesprächspartners einfach überging. Es war lachhaft zu denken so ein Kauz würde mehr Informationen als ihre Vorgesetzten haben, und wenn er es tat - was bei der Qualifikation des hier stationierten Führungspersonals nicht undenkbar war - dann hatte er mit Sicherheit auch seine Gründe sich bedeckt zu halten. Er wusste zwar nicht inwiefern die beiden sich blamiert haben sollen, aber so ein günstiger Versuch der Installation einer moralischen Gesprächshoheit würde ihn nicht aus dem Konzept bringen. Es war eher die Präsenz dieses Wallenreichs, die ihm fortgehenden Unmut bescherte. Auch wenn der Helm es unmöglich machte verbindliche Schlüsse aus seinem Verhalten zu ziehen, so kam Alec einfach nicht um das ungute Gefühl herum, dass der Kerl ihn gerade irgendwie gelüstend musterte. Da stellten sich ihm fast die Nackenschuppen auf! "Hey hey! Meine Augen sind hier oben!" fügte er also noch entrüstet nach, wobei er mit seiner rechten Klaue auf sein Gesicht zeigte. "Geplänkel mal beiseite, wie wär's wenn du uns sagst warum du hier bist. Wie ein Mediziner schaust du mir jedenfalls nicht aus, eher wie so ein Forensiker." Wenn er sich den Kadetten so anschaute, dann sah er nicht mal wirklich wie ein Mitglied der Marine aus.

Seine gewöhnungsbedürftige Ausdrucksweise legte zwar ein gewisses Pflichtbewusstsein nahe, aber so wirklich überzeugend war das Schauspiel nicht. Da er die beiden aber nicht angegriffen hatte war wohl davon auszugehen, dass er nicht mit dem Eichhörnchen und dem Fischheini unter einer Decke steckte, auch wenn Alec sich in seiner Anwesenheit immer noch nicht sicher fühlte. "Kennst du den Kerl?" Sein Blick wanderte instinktiv zu Drake, der das Ganze bisher aus seinem Krankenbett beobachtet hatte. Zu seiner Verteidigung, mit dem Gipsbein hatte er wohl auch keine ganz so große Auswahl.

Drake zog demonstrativ an seiner Zigarette, ehe er Alec auf dessen Frage antwortete. "Den Kerl da? Der ist unsere Zeit nicht wert". Und als verstand Horsa dies als Aufforderung zu gehen, so verschwand er auch augenblicklich, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Dieser Idiot mit dem Lederfetisch hätte die begrenzte Zeit der beiden nur verschwendet. Außerdem hatten sie gerade wichtigere Dinge zu regeln, als sich um ein verschrobenes Mitglied der Marine zu kümmern. Immerhin gab es da noch diesen Brief, über dessen Inhalt er sich mit Alec austauschen wollte. Dieser befand sich immer noch in seiner Hybridform, da durch war im Gegensatz zu Drake dessen Teufelsfrucht kein Geheimnis innerhalb der Marine mehr. Den einzigen Zeugen seiner geheimen Fertigkeit, den Fischmenschen dessen Namen ihm bereits entfallen war hatte er ohne zu zögern getötet. Und so würde es dessen Auftraggeber ebenfalls ergehen. Zumindest sobald Drake aus diesem beschissenen Bett kommen würde.

"Mit der Abendlektüre sollten wir noch warten, bis die Nachtruhe eintreten würden", wandte er sich an Alec, der noch immer den Brief in der Hand hielt. Zu hoch war das Risiko erneut von unerwünschtem Besuch überrascht zu werden. Deshalb hielt es der blonde Raucher für eine gute Idee noch etwas zu warten, ehe sie sich über den Inhalt des Schriftstückes austauschen würden. Stattdessen brannte ihm noch eine andere Frage auf der Zunge. "Was sollst du eigentlich genau darstellen? Was für eine Teufelsfrucht hast du denn genau gegessen", hakte Drake nach. Er wirkte größer und kräftiger als ihr erster Gegner auf dieser Insel, dieser sollte ein Krokodil darstellen, aber was genau war Alec? Viele Dinge hatte er nicht, mit denen er sich hier drin beschäftigen konnte, also fing er an zu überlegen. Doch es fiel ihm kein passendes Reptil ein.

Langsam richtete er seinen Oberkörper auf und streckte sich etwas. Er hatte jetzt schon viel zu lange, in diesem für seine Ansprüche unzureichenden Bett verbracht. Also nahm er sich eine der Krücken neben seinem Bett und richtete sich auf. Nun war er es, der sich langsam Richtung Fenster begab und dieses erneut öffnete, ehe er es sich auf der Fensterbank gemütlich machte. Die Sonne fühlte sich angenehm auf seiner Haut an. Er nahm einen kräftigen Zug seiner Zigarette, als sich irgend ein Idiot in seine Angelegenheiten einmischte. "Ey Bowman, Rauchen im Patientenzimmer ist untersagt", kam es von einem dieser disziplinliebenden Speichelleckern, von denen es hier viel zu viele gab. Und jeder einzelne von ihnen verachtete der Spross einer wohlhabenden Familie mit jeder Faser seines Körpers. Drake drehte sich langsam um, musterte diesen Idioten abschätzig, ehe er provokativ langsam erneut an seiner Zigarette zog und sich dann, ohne ein Wort zu sagen einfach wieder umdrehte. Damit dürfte er diesem Idioten die Verachtung gezeigt haben, die er verdient hatte. "Wie wäre es eigentlich mal mit einem Spaziergang", wandte er sich wieder an Alec und richtete sich wieder auf. Er hatte genug von diesem scheiß Zimmer.

Wenn es nur eine Abendlektüre war, so würde Alec dem kleinen Schriftstück in seiner Hand keine weitere Bedeutung mehr zukommen lassen. Das ließ zwar die Frage offen weshalb der blonde Raucher ihm den Brief überhaupt erst zugeworfen hatte, aber es lag nicht am Echen-Mann die gedankllichen Mechanismen des sympathischen Schnösels zu hinterfragen. Ohne sich weiterhin damit zu befassen verstaute Alec das Schrifstück also in seiner eigenen Hosentasche, bevor er sich seinem Partner zuwandte, welcher sogleich zu einer zweiten, wesentlich interessanteren Frage ansetzte. Ganz zur allgemeinen Erheiterung des Hünen.

"Was, hast du etwa noch nie 'ne Eidechse gesehen?" fragte er sogleich verdutzt zurück, auch wenn er sich sicher war dass das nicht die Art von Fragestellung war die Drake beabsichtigte. Bevor dieser also auf seinen sarkastischen Einwurf zurückkommen konnte, entschied Alec sich die Sache etwas seriöser zu erklären. "Aber ja, ich denke ich kann dir folgen. Ne tiefschwarze Eidechse hab ich auch noch nie gesehen, aber mehr drauf als das lästige Krokodil habe ich allemale. Wobei das vermutlich mehr an meinen eigenen Fertigkeiten liegt."

Lässig verschränkte er die Arme hinter seinem Kopf, primär um Drake zu signalisieren dass ihn das Thema nicht wirklich ansprach. Ihm war es eigentlich egal was er darstellen sollte, solange er dabei auf die Vorzüge seiner Kräfte vertrauen konnte. Etwas was aktuell wohl etwas schwieriger war, wenn er sich selbst im Spiegel betrachtete. "Bist du dir sicher dass wir uns hier rausschmuggeln sollten?" Drake hatte sich derweil spontan an das Fenster gestellt und ihn zu einem kleinen Spaziergang aufgefordert, doch traute Alec der Sache nicht ganz. Zwar hatten sie sich zweifelsohne einen kleinen Ruf erarbeitet, doch glich das vermutlich keinem Freifahrtsschein. Was auch immer sie jetzt taten, auch im Sinne eigener Rachegelüste, sollten sie vermutlich etwas besser durchdenken.

Bevor einer der beiden aber etwas hinzufügen konnte, betrat eine weitere unerwünschte Person ihren Raum, diesmal aber leider keine die die beiden ohne weiteres wegschicken konnten. Die Aufsticker der Uniform signalisierten den beiden Kadetten sofortigen Gehorsam, wenn auch eher erzwungen als tugendhaft. "Ich kann mich dem nur anschließen, sofern die Herren nicht diszipliniert werden möchten."

"Habe noch nie eine Eidechse gesehen, die nach einem Kampf mit einem Eichhörnchen schwer verwundet wurde", stichelte Drake freundschaftlich als Antwort auf die sarkastische Antwort von Alec. Was auch immer für eine Frucht Alec gegessen hatte, würde sich irgendwann zeigen. Sobald Alec sich in seine Tier-Form verwandeln würde, würde die wahre Natur seiner Frucht enthüllt werden. Vielleicht würde dies ja noch bei ihrer gemeinsamen Vendetta geschehen. Denn Drake hatte nicht vor einen Mordversuch auf sich sitzen zu lassen, ohne die passende Antwort an den Auftraggeber zu geben. Und diese wäre dessen gewaltsamer Tod. Und Alec würde dort sicherlich ähnlich denken, auch wenn sie möglicherweise verschiedene Vorstellungen von dem Ende hätten. Denn im Gegensatz zu Drake hatte Alec seine Kontrahentin nicht ermordet.

Drake grinste nur kurz, als er die Antwort von Alec vernahm. "Ob ich mir sicher bin, dass wir heute eine weitere Regel brechen sollten? Was spricht denn dagegen? Doch ehe Alec antworten konnte, gab es eine erneute Unterbrechung. Einer ihrer Vorgesetzten betrat das Zimmer und tadelte die beiden auch direkt. Drake seufzte nur genervt, salutieren konnte er gerade nicht, da er beschäftigt war sich eine neue Zigarette anzuzünden. Allerdings hatte er auch kein Interesse daran zu salutieren, immerhin war er keiner dieser Speichellecker innerhalb der Marine. Denn abgesehen von Alec hatte er vor niemandem innerhalb der Marine auch nur einen Funken Respekt. Wieso sollte er auch? Genervt lehnte sich der Raucher etwas zurück. "Und womit haben wir uns diesen Besuch verdient? Haben wir etwa die Bettruhe gestört", kam es sarkastisch vom blonden Raucher. Oder hatte dieser Idiot Horsa diesen Besuch verursacht? Vielleicht musste er diesem wandelnden Psychopathen nochmals eine Abreibung verpassen.

"Kadett Bowman, Ihren mangelnden Respekt und Ihren Sarkasmus zur falschen Zeit sollten Sie sich für die nächste Zeit besser sparen. In zwei Tagen kommt ein ranghoher Inspekteur aus dem Hauptquartier um diese Basis zur inspizieren. Möchten Sie diese Zeit nicht bei Ihrer Freundin aus dem Omega verbringen, sollten sie sich disziplinierter zeigen. Das gilt auch für Sie Kadett Arceus", kam es mit ernster Stimme von der ranghöheren Frau. Sie musterte die beiden Kadetten kurz. "Die Marine ist dabei euer Chaos im Omega zu beseitigen, Soldaten sind vor Ort und kümmern sich um alles. Die bewusstlose Frau wurde nach einer medizinischen Erstbehandlung ins Gefängnis gebracht, die Überreste des Fischmenschen haben wir ebenfalls sichergestellt. Sie beide haben dort ganz schön für Ärger gesorgt, es ist gut möglich das noch ein Disziplinarverfahren auf Sie beide zu kommt!" Drake nahm einen kräftigen Zug an seiner Zigarette. "Wie disziplinlos von uns, das wir uns nicht haben umbringen lassen. Kommt nicht wieder vor", kam es erneut sarkastisch vom blonden Raucher.

Alec selber empfand nicht das Bedürfnis sich ihrem weiblichen Besuch in die Quere zu stellen, wiesen die Aufstecker auf ihrer Schulter sie doch unzweifelhaft als Kapitänin zur See aus. Speichelleckerei beiseite, diensthöhere Offiziere zu respektieren half dem Hünen zumindest dabei nicht abeitslos auf einer ihm wildfremden Insel zu stranden. Gefallen fand er daran zwar nicht, sehr wohl aber an den sarkastischen Einwürfen seines Partners. Auch wenn die Belustigung nicht lange anhalten sollte.

"Es besteht ein feiner Unterschied darin, sich in einer lebensgefährlichen Situation wiederzufinden und eine solche Situation heraufzubeschwören." Gab die Kapitänin kalt zurück, wobei sie ihre Brille einige Millimeter entlang ihres Nasenrückens nach unten schob, um den blonden Kadetten ernsthaft zu mustern. "Ein Funken Disziplin und Pflichbewusstsein, und womöglich sogar das freiwillige Integrieren in die Befehlsstruktur der Marine und Sie hätten gewusst weshalb sie überhaupt hier in Logue Town stationiert wurden."

Ohne eine Nachfrage zuzulassen, ließ die Offizieren wieder von Drake ab und ging eleganten Schrittes zum Fenster, welches Alec vor weniger als einer Minute geschlossen hatte. Die Arme hinter ihrem Rücken verschränkt, fuhr sie schließlich mit ihrer Disziplinierung fort, wobei ihre Körperhaltung eindeutig signalisierte, dass sie keine Widerworte zulassen würde. "Wie Sie vermutlich mitbekommen haben, war die Antwort des hier stationierten Personals auf die Entführung von Frau Dr. Rita nicht exakt professionel, noch effektiv."

Alec wollte zu einem "Ja" ansetzen, hielt sich allerdings zurück. Mit einem ernsten Blick zu Drake versicherte er sich, dass der Blonde nun nicht zu einer selbstgefälligen Tirade ansetzen würde, immerhin sollte die Bestätigung bereits genügen um sein Ego ein wenig zu beschwichtigen. "Logue Town ist eine friedliche Stadt. Nicht viele Piraten und Kriminelle beschäftigen sich damit hier größeres Unheil anzurichten, um möglichst bis in die Grand Line hinein unter unserem Radar zu segeln. Und wir nutzen diesen Umstand aus, um die Blues weitgehend frei von den größeren Namen der Unterwelt zu halten. Es schützt die Menschen der vier recht friedlichen Meere und hilft uns dabei, unsere Kampfkraft auf die Konfliktgebiete der Grand Line zu konzentrieren."

Soweit klang das alles einleuchtend. Alec konnte sich schon vorstellen worauf die Offizierin hinauswollte, entschied sich aber entgegen seines Bedürfnisses dagegen, sich nun besserwisserisch zu äußern. "Seitdem die Nachricht um die Festnahme Con D. Orianos vor einigen Wochen die Welt erreicht hat, hat es in Logue Town nun bereits vermehrt gezielte Angriffe durch Piraten gegeben. Zuerst war es das Büro eines Logistikunternehmers, danach traf es den Hafenmeister. Dr. Rita folgte, und nun seid ihr beiden bereits das vierte Glied in dieser Gewaltkette. Unabhängig der Legitimierung eurer Handlungen, mit ein wenig Geduld und Besonnenheit hätte man dem Kampf im Omega aus dem Weg gehen können.

Mit einem plötzlichen Schwenker drehte sich die Kapitänin zu ihnen um, um sich zu vergewissern dass sie auch zugehört hatten. "Haben Sie verstanden weshalb Ihr Handeln zu keiner Freude Ihrer Vorgesetzten geführt hat?" Es war mehr eine rhetorische Frage, die darauf abzielte ihre Reaktionen einschätzen zu können und gegebenenfalls ihre Eignung für die Sache festzustellen. In dem Sinne war es also Alec, der sich gezwungen besonnen als erstes zu den Umständen äußerte. "Wenn es das Ziel war den Angriffen möglichst wenig öffentliche Aufmerksamkeit zu schenken, um nicht auch noch andere Gruppen auf dumme Gedanken zu bringen, dann haben wir das wohl durch unsere zweifache Beteiligung recht effizient torpediert..."

Drake hörte den Ausführungen der Kapitänin zur See emotionslos zu. Er verzog nicht eine Miene, während er dem Monolog mal mehr mal weniger aufmerksam folgte. Auch nach dem sie diesen beendet hatte, ließ der blonde Raucher Alec den Vortritt. Drake drückte stattdessen erst Mal seine Zigarette aus, nur um sich direkt eine neue Zigarette anzuzünden. "Und genau diese öffentliche Aufmerksamkeit wollten diese Taugenichtse, sonst hätten die beiden nicht die bekannteste Person auf dieser Insel, die vor kurzem öffentlich ihr Beitritt zur Marine bekannt gegeben hat angegriffen", schloss sich der blonde Raucher monoton Alec an. "Nur gut das wir nicht verloren haben, sonst würden andere Gruppen erst recht auf dumme Gedanken kommen. Somit konnten wir der Öffentlichkeit zeigen, dass mit der Marine zu rechnen ist. Nichts zu danken!"

Natürlich sorgten diese öffentlichen Angriffe für Unruhe, doch konnte die Marine dank Alec und Drake immerhin ein öffentliches Bild der Stärke abgeben. Auch wenn dies nicht unbedingt der Wahrheit entsprach, wie die Offizierin eben schon sagte, hatte die Marine bisher weder professionell noch effektiv auf solche Situationen reagiert. Und auch wenn die beiden nicht gerade professionell waren, waren sich dafür umso effektiver. Und das hatten sie dem Rest der Marine hier auf Logue Town momentan voraus. Doch trotzdem waren ihre Mittel als Kadetten beschränkt. Die Kapitänin verfügte über weitaus mehr Mittel als die beiden. Von daher entschied Drake kurzfristig dies zu nutzen. "Hey Alec, schmeiß doch mal die Abendlektüre rüber", wandte er sich an den Zoan Nutzer.

Der blonde Raucher hatte den Entschluss gefasst die Kapitänin und ihre Freiheiten dazu zu nutzen um seine Rache zu bekommen. Denn in nächster Zeit würden die beiden sonst bestimmt nicht genug Freiheiten bekommen um Nachforschungen anzustellen. Drake fing den Brief lässig mit seiner rechten Hand. "Hier haben wir etwas, was den ganzen Ärger im Omega wert war. Ich habe dieses Schriftstück dem Fischmenschen abgenommen, nach dem ich ihn ausgeschaltet habe. Dort steht ein Treffpunkt und einige andere interessante Dinge drin", wandte sich Drake an die Offizierin und streckte ihr die Hand mit dem Schriftstück entgegen. "Zeigen Sie her, Kadett Bowman. Das Sie Beweisstücke unterschlagen haben, vergessen wir für diesen Augenblick mal", antwortete die Kadettin und fing an zu lesen.

Alec hatte kurzfristig das Bedürfnis dazu, beschämt die Handfläche an seine Stirn zu legen, zollte Drake aber den notwendigen Respekt dies doch nicht zu tun. Das lose Mundwerk des Möchtegern-Aristokraten würde in Zukunft noch für genug Aufsehen sorgen, da musste der Eidechsenmann seinem neu gewonnenen Partner nicht jetzt schon mit eigennützlicher Ablehnung begegnen. Davon abgesehen, wer war diese Frau überhaupt? In Loguetown hatten ihre Wege sich zumindest noch nicht gekreuzt, und sonderlich viel gehört hatte er von der Brillen-tragenden Kapitänin auch nicht. Vermutlich war sie eine Inspekteurin aus dem Hauptquartier oder einer anliegenden Basis der Grand Line. So oder so mussten die beiden Kadetten hier nicht damit rechnen, für Kleinigkeiten sanktioniert zu werden. Dazu reichte der Einfluss einer Kapitänin in der Regel nicht aus.

Wie auch Alec selbst lies auch die hinzugestoßene Marinistin die Aussagen des Blonden unkommentiert, allerdings erreichte während dieser Sequenz der Stille das Geräusch nervigen Kritzelns die Ohren der beiden Kadetten. Ein Blick an der Kapitänin vorbei in den Flur des Gebäudes offenbarte ihm auch sogleich wo es herkam - Ein recht schmaler Bursche war damit beschäftigt die Inhalte ihrer Gespräche akribisch auf einen Notizblock zu bringen. Auch diese Information ließ der Schwazhaarige, wenn auch mich einer erhobenen Augenbraue, kommentarlos an sich vorbeiziehen, ehe das Schriftstück des Fischmenschenheinis für eine kleine Überraschung sorgte.

"Mhm mhm... Nun gut, ich weiß nicht ob Sie das Schriftstück entsprechend untersucht haben, Kadett Bowman, aber der Inhalt ist für uns relativ wertlos." Kam es kalt und abweisend von ihr, wobei ihre Körpersprache eine leicht andere Sprache sprach. Anstatt das Schriftstück zurückzugeben, gab sie es mit einer steifen Handbewegung an den Schreiberling hinter ihr, welcher das Papier äußerst pflichtbewusst und mit größter Sorgfalt in eine Plastiktüte einschweißte, die er ganz zufällig griffbereit zu haben schien. Hierbei erhob Alec nun auch seine andere Augenbraue, was von der Kapitänin sofort mit einem arglistigen Blick quittiert wurde. Ihm kam das Ganze ganz schön vorgespielt vor. "Es scheint wohl Routine zu sein, Schriftstücke mit uninteressantem Inhalt bei Übeltätern zu finden." Gab er ohne sonderlich viel nachzudenken sarkastisch von sich, ohne dabei sonderlich viel implizieren zu wollen. Die ranghöhere Dame sprang darauf aber sofort an, und erwiderte seinen Spruch mit einer gleichweit hohen Portion Zynismus, während sie ihm völlig unerwartet einen Kübel in die Hände drückte.

"Ich übersende Ihnen gerne eine Kompilation der lustigsten Fundstücke, wenn wir sie fertiggestellt haben. Vorausgesetzt, man kann diese auch mit Eidechsenklauen lesen" Ihr arrogantes und selbstgefälliges Grinsen gefiel Alec ganz und gar nicht, aber bevor er irgendeinen weiteren humorvollen Spruch loslassen konnte, schlug seine Gegenüber ihm ohne Vorwarnung mit voller und für ihre Statur unerwarteter Kraft gegen den Kehlkopf, was den Eidechsenmann sofort mit dem Hosenboden auf seine Bettkante katapultierte. Er bemühte sich einige zynische Flüche herauszubringen, schaffte es aber keinen kohärenten Satz zu formen, während sein Mageninhalt sich als Reaktion auf das Kehlkopftrauma in den soeben in seinen besitz gebrachten Kübel entleerte.

Drake grinste nur leicht verächtlich, während er der Marinistin zuhörte. "Relativ wertlos also? Klar und ich höre morgen mit dem Rauchen auf", kam es nur sarkastisch vom blonden Raucher, der passenderweise gerade dabei war sich eine neue Zigarette anzuzünden. Die Körpersprache seines Gegenübers war ihm durchaus aufgefallen und Drake wusste ganz genau wie wertvoll diese Informationen waren. Immerhin hatte er den Brief selbst schon gelesen, weshalb es auch weniger schlimm war, dass der Brief nicht mehr in seinen Besitz wanderte, sondern vom den schmächtigen Schreiberling in eine Plastiktüte eingeschweißt wurde. Als er dann die sarkastische Bemerkung seines schuppigen Mittäters hörte, musste er leicht grinsen. Sein positiver Einfluss wirkte sich wohl schon auf Alec aus. "Eine Kompilation Ihrer schlechtesten Lügen wäre wohl noch amüsanter zu lesen. Und vergessen Sie nicht den Teil, dass der Inhalt für uns relativ wertlos ist", gab er nicht weniger arrogant an die Kapitänin zurück, wie sie sich an Alec gewandt hatte.

Doch ohne auf die erneute Provokation von Drake einzugehen, schlug die Marinistin ohne Vorwarnung an den Kehlkopf von Alec. Dieser landete überraschenderweise auf seinem Hosenboden und beginn so gleich sich in den Kübel zu übergeben. "Sehen Sie, da haben Sie ein weiteres Beweisstück, das Sie einschweißen können", wandte er sich herabwürdigend an die Kapitänin. Doch dann ruhte Drakes Blick für einen Moment auf Alec, dessen Statur wurde schmächtiger, die schwarzen Schuppen wichen seiner normalen Hautfarbe. Er verwandelte sich wieder zurück zu seiner menschlichen Form. Ob dies bei allen Nutzern einer Zoan Frucht klappen würde? Drake würde sich dies auf jeden Fall merken. Doch ehe er weiter Alec's Rückverwandlung beobachten konnte, wurde er von einer weiblichen Stimme aus seinen Gedanken gerissen. "Wir sind hier dann für das erste fertig. Leider konnten Sie beide uns nicht in dem Rahmen weiterhelfen, wie wir es eigentlich von Kadetten erwarten würden. Es wäre allerdings besser für Sie zukünftig weiteren Ärger zu vermeiden und sich aus Sachen herauszuhalten, denen Sie nicht gewachsen sind. Das gilt vor allem für Sie, Kadett Bowman!" Und ohne eine weitere Antwort abzuwarten, verließ das Krankenzimmer und schloss die Tür hinter sich geräuschvoll. Das war es dann hoffentlich für heute mit unerwünschtem Besuch.

Der blonde Raucher zog an seiner Zigarette, während er mit seinem Blick auf Alec ruhte, der immer noch über dem Kübel kauerte. "Jetzt wirkt auch der Raum nicht mehr so klein, wurde ja auch Zeit das du dich zurück verwandelst", kam es humorvoll von Drake, der schon wieder einen Plan hatte. Denn natürlich würde er sich nicht aus der Sache heraushalten, immerhin wollte er immer noch seine Rache. Und nach all der Zeit in diesem Krankenzimmer wurde es auch Zeit das sie hier raus kamen. Seinen Gips sollte er morgen früh entfernt bekommen und ab dann könnte er sich wieder viel freier bewegen. Also blieb nur noch eine Sache zu tun. "Wir sollten morgen deine Freundin besuchen gehen", wandte er sich an Alec.

Alec hätte lügen müssen wenn er behauptet hätte, dass sich das Ganze gerade nicht wie drei tage Kater anfühlte. Selsbt, als er mit Hagiro die Drogensekte auf Minion ausgeschaltet hatte und in Folge dessen in sehr viel unerwünschten Kontakt mit dem dort hergestellten Rauschgift gekommen war, ging es ihm vergleichsweise noch besser als jetzt. Immerhin merkte er, wie das Lattenrost immer weniger unter seinem Gewicht nachgab und seine Griffe sich wieder in funktionale Hände verwandelten. Auch der sein Brustwirbel hatte sich durch den unerwarteten Schock wieder eingerenkt, zumindest plagten ihn keiner seiner vorausgegangenen Rückenschmerzen mehr. Den Abgang und die sarkastischen Kommentare der beiden anderen Funktionäre im Zimmer hatte er beim Brechen nur nebenbei mitbekommen. Neue Informationen herausfiltern konnte er dabei allerdings nicht. Und wenn doch etwas Interessantes herauszuhören war, würde Drake ihn wohl noch darin einweihen.

"Wie gut, dass du dir das Schriftstück vorher durchgelesen hast. Der Mulle traue ich keine zwei Meter." Merkte er schließlich an, als er vermeintlich mit dem Blonden wieder alleine war, während er mit seiner Linken seinen hals massierte. Sein Großvater hatte ihm jedenfalls nicht davon berichtet, dass Übelkeit eine seiner Schwächen sein sollten. Blieb nur zu hoffen, dass das ein einmaliges Erlebnis war. "Irgendwie kann ich verstehen, dass man uns zwei Knallköpfe nicht im Weg haben möchte. Aber wenn man uns so glimpflich davon kommen lässt, ist es ja kein Wunder, wenn wir nicht daraus lernen, oder?" Ein Grinsen schmückte sein nun wieder menschliches Gesicht. Er wusste, dass er da mit Drake auf einer Linie war. Woher sollten die beiden auch eine Lektion ableiten, wenn man sie unter Aufsicht genesen ließ und mit einer kleinen Motivationsrede rügte? Keine Sanktion, kein Befehlsschreiben. Nein, das schrie viel mehr nach einer Aufforderung.

"Ein Dinner bei Kerzenschein, sagst du? Ich denke, in der Zelle in der sie hockt wäre das wohl auch das romantischste, was man einrichten könnte." Er lachte kurz abwertend. "Wenn wir einen Weg finden, uns ungestört mit ihr zu unterhalten, dann bin ich dabei."