Die Einweihung [ Geschlossen ]

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Ezra lächelte dem blonden Mann entgegen, als dieser - gefolgt von zwei gut gebauten Männern - sein Schiff verließ und ihr entgegenkam. Sie hatte nicht vor ihn sonderlich lange um ihre grazilen Finger zu wickeln, so wie sie es verstanden hatte bestand ihr Auftrag schlicht und ergreifend darin ihn aus dem Weg zu schaffen. Es war nicht sonderlich schwierig gewesen das dazu benötigte Umfeld zu schaffen, im Gegenteil. Ihr Meister hatte die neugebaute Werft schon lange im Blick, nur blieb bis zuletzt offen wer sie denn führen sollte. Die Dunkelhaarige Frau hatte sich schon seit geraumer Zeit um eine Position in diesem doch von starken Männern dominiertem Beruf bemüht, um zumindest ausreichend Informationen über das Gewerbe und seine Neuankömmlinge zu erhalten. Seit der Bürgermeister von Loguetown den Standort der Insel für Unternehmen der Gran Line schmackhaft gemacht hat, stießen immer mehr neue Hafen- und Logistikunternehmen dazu... Und das führte bisweilen zu kleinen Problemen unter den Schmugglern. Niemand wusste so recht wer es sich im Hafen so gemütlich machte... Und es lag an Menschen wie ihr es ausfindig zu machen.

Aber ein so bekannter Name, das war auch für sie eine Rarität. Die Bowman-Werften waren bekannt für ihre Produktion auf Water Seven und den Massenaufträgen der Weltregierung... Aber eben genau dort lag auch das Problem ihres Meisters. Er hatte kein Interesse daran, dass so eine prestigevolle Firma Fuß in Loguetown fasste, die selber mit der Weltregierung in Verbindung stand. Aber auch er wurde von der Tatsache überrümpelt, dass Lucius Bowman seinen eigenen, ältesten Sohn tief in den East Blue schicken würde um die Geschicke seiner neuen Werft zu leiten. Ezra hat es nicht lange gebraucht um die Gründe dahinter in Erfahrung zu bringen, aber nichtsdestotrotz ging ein Raunen durch den Untergrund der Stadt. Und das mochte sie.

Ezra wollte zu einer charmanten Begrüßung ansetzen, hielt sich allerdings zurück als ihr neuer... Geschäftspartner zuerst zu einer Konversation ansetzte. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem leichten Grinsen als er sich mit wenigen, fast schon herablassenden Worten vorstellte und an ihr vorbei ging. Es war fast genau so wie sie es sich vorgestellt hatte... Der doch so wohlhabende Sohn der zum Rebell wurde, der keine Manier zeigte... Ein harscher Mann wie sie fand, aber das traf genau ihren Geschmack. Zu Schade, dass er derzeitig wohl der gefährdetste Mann der Stadt war. Sie kicherte. "Oh, selbstverständlich weiß ich das... Es ist mir eine Freude Euch in dieser doch recht bescheidenden Hafenstadt begrüßen zu dürfen, Mr. Bowman." Sie machte eine kurze Pause als der Blonde seinen Zigarettenstümmel in das Hafenbecken schnippste. "Diese Stadt kommt vermutlich nicht annähernd an die Buchten und Häfen Water Sevens heran, aber zumindest lässt sich hier einiges an Profit machen." Ezra wusste, dass ihr Ziel ihr gerade vermutlich wenig Beachtung schenkte, insbesondere da es sich bei ihren Worten lediglich um Formalitäten handelte.

"Ich führe Sie gerne zu ihrem Anwesen, aber bitte behalten Sie im Hinterkopf dass die Werft in wenigen Stunden eröffnet wird. Viel Zeit zum Entspannen werden Sie also leider nicht haben, trotz Ihrer vermutlich langen und anstrengenden Reise..." reagierte sie schließlich bekümmert auf seine mehr als direkte Aufforderung zur Eskorte. "Aber ich bin mir sicher dass ein Mann mit Ihrem Intellekt... Sicherlich um seine Wege und Mühen weiß" Sie lächelte schwach, während sie sich fast unmerklich an die Brust fasste. Solange er sich an den Plan hielt, gab es für sie nichts zu befürchten. Auch wenn sie Zweifel hegte, dass der Tag glatt ablaufen würde.

Ezra schaute dem Blonden nur hinterher als dieser sich von ihr abwandte und einige Schritte weiter ging, scheinbar kurzzeitig in Gedanken versunken. Als sie ihre Stelle angenommen hatte wurde ihr schon erklärt, dass es sich beim zukünftigen Geschäftsleiter in keinem Fall um eine sehr einfache Person handeln würde, allerdings hatte sie nicht mit so wenig Erfahrung gerechnet. Er schien nicht viel von... Manier und zumindest geschliffenem Geschäftssinn zu besitzen, aber wer war sie ihn dafür zu verurteilen. Ihre eigenen Referenzen waren gefälscht und diejenigen die sie empfohlen hatten waren auf ihrer Seite... Aber sie besaß genügend Verstand um sich an ihre Umgebung anzupassen. Solange sie den Bowman-Spross also dazu bringen konnte sich unweigerlich auf sie und ihre Arbeit verlassen zu müssen - wonach es stark aussah - war ihr Ziel also noch greifbar. Auch wenn die Präsenz zweier gehorsamer Bodyguards sie nun doch ein wenig einschüchterte. Aber das war weniger ein Hindernis als eine unterhaltsame Gesamtsituation. Sie würde also entweder alle drei aus dem Weg räumen müssen, oder sich lange genug als Handhäppchen präsentieren, bis er ihr freiwillig in die Falle lief. Nichts, was sie als nicht machbar bezeichnen würde.

Sie nickte lediglich mit einem leichten Lächeln, als ihr Gegenüber sie forsch dazu aufforderte sich endlich in Bewegung zu setzen, ehe er sich an einen seiner Begleiter wandte und ihn anwies sein Gepäck zu seiner Unterkunft zu bringen. Sie musterte die Statur des Blonden für einige Sekunden, dann setzte sie sich in Bewegung. Sie musste sich eingestehen, dass er durchaus eine gute Figur für einen Mann mit seinem Konsum an Zigaretten hatte... Zweifellos ein Zeugnis seines sportlichen Ehrgeizes... Oder seinem Verlangen nach Frauen. "Ihre Unterkunft befindet sich ungefähr zehn Minuten Fußmarsch von hier entfernt. Da es hier am Hafen leider keinen Personentransport gibt, werden wir wohl leider laufen müssen." Merkte sie schließlich mit einem bedauernden Seufzen an, während sie ihrem neuen Geschäftspartner dabei zusah wie er eine Schusswaffe in die Hand nahm und das zugehörige Holster neu befestigte. Etwas verwirrt begutachtete sie den verzierten Revolver, ehe er auch wieder hinter dem Jackett des Rauchers verschwand. Sie konnte nicht einschätzen ob und wie gut der Bowman-Spross mit einer Fernwaffe umgehen konnte, aber wenn er es tat dann hatte sie schon mal einen Anhaltspunkt für ihre Strategie.

Ob der spontanen Frage, ob sie denn von seinem Erzeuger beauftragt wurde ihn zu überwachen musste sie schließlich doch schmunzeln, wenn auch nur für einen kleinen Augenblick. "Oh, nein, keine Sorge. Ich denke Ihr... Erzeuger erwartet einfach nur gute Geschäftszahlen - Und einzig und allein dafür bin ich zuständlich." Sie wählte ihre Worte mit Bedacht, machte allerdings eine kleine Pause während sie ihren Mantel zurechtrückte. "Man könnte also sagen meine Aufgabe ist es... Ihnen Ihren Aufenthalt in dieser Stadt so... Unkompliziert wie möglich zu machen." Noch bevor der Blonde antworten konnte setzte Ezra sich Bewegung, konnte sich es aber nicht verkneifen ihm nach ihrem letzten Satz noch zuzuzwinkern. "Dann folgen Sie mir mal"

Ezra schmunzelte erneut als ihr Gegenüber sich endlich nach ihrem Namen erkundigte, wenn auch wie erwartet mehr aus Prinzip als aus tatsächlichem Interesse. Es wunderte sie nicht, dass ein Mitglied der gehobenen Oberschicht ihren Namen nur als beiläufiges statistisches Merkmal betrachtete, allerdings hatte sie sich nicht untergeben genug gezeigt sich aus ihrer Stellung heraus vorzustellen. Sollte er sie ruhig selber fragen, genau das war es worauf sie hinaus wollte. Sie war nicht seine Sklavin, noch seine willige Untergebene... Eher eine kompromissbereite Mitarbeiterin. Aber das würde er noch früh genug in Erfahrung bringen, da war Ezra sich sicher. "O'Collins, aber bitte... Nennt mich Ezra. Das tun alle hier so" sie sprach langsam und verneigte sich dabei ein Stück, als würde sie sich geehrt fühlen dass ihr Gegenüber sie nach ihrem Namen gefragt hatte.

Sie kam allerdings nicht dazu auf die Andeutung des Bowman-Sprosses einzugehen, als dieser eine mehr als klare Ansage an ihre zukünftige Zusammenarbeit machte. Fast schon geschockt blieb sie für  einen Moment stehen, ehe sie kurz auflachte und sich eine Träne aus den Augenwinkeln wischte. Es war zwar gut zu wissen, dass ihr charmantes Ziel den Umgang mit Schusswaffen nicht trainiert hatte, aber dass er sich so energisch bezüglich seiner neuen Berufung geben würde... Das khatte sie nicht erwartet. "Hihihi... Sie sind der Geschäftsführer, würde ich sagen. Wer wäre ich mich gegen Sie zu stellen ~" merkte sie mit einem Lächeln an, immer noch leicht amüsiert. Hätte sie nicht den Auftrag gehabt ihn aus dem Weg zu räumen, dann würde sie fast schon behaupten sich auf eine Zusammenarbeit zu freuen. Zu Schade, dass er sich die falschen Freunde gemacht hat... Zu schade.

Während die beiden sich durch die mehr oder minder bevölkerten Straßen der Hafenstadt kämpften, kam schließlich die Frage nach ihren Qualifikationen auf. Ezra ging mit eleganten Schritten voraus und überlegte für einige Momente wie sie sich jetzt am besten präsentieren sollte ohne Verdacht auf sich zu lenken, entschied sich kurzerhand allerdings für die wage Wahrheit. So gab brachte sie ihm zumindest keine Lügen vor, die er im Zweifel durchschauen könnte. "Hach, wie sage ich es am Besten... Ich hatte schon immer einen Fabel für Logistik und... Als Frau hat man es eben relativ leicht in dieser von Männern dominierten Branche Fuß im Büro zu fassen. Sagen wir einfach ich habe den nötigen Intellekt und die besseren Bekanntschaften als meine Konkurrenten... Viel mit Qualifikation hat das leider nicht zu tun, da bin ich ganz ehrlich mit Ihnen~"

Ezra nahm die Warnung, welche der Bowman-Spross ihr indirekt aussprach, wortlos zur Kenntnis und setze sich wieder in Bewegung, während der Blonde ihr bereits einige erste Aufgaben aufbürdete. Ihr war es egal wie viel Ehrgeiz dieser Mann besaß oder was für eine Gefahr er in seinem Leben bisher für seine Widersacher dargestellte, denn entweder würde sie sie ihm eines besseren belehren oder bei dem Versuch kläglich scheitern. Nein, sie weigerte sich zu irgendjemanden aufzuschauen - Das wäre eine Verschwendung von Ambitionen, Nerven und Zeit. Auch wenn sie sich eingestehen musste, dass ihr neuer "Geschäftsführer" sie ein Stück weit überraschte. "Oh, der Herr Bürgermeister wird bereits zur Eröffnung der Werft anzutreffen sein... Ich denke also dass die Erfolgsaussichten wesentlich größer wären, wenn Sie ihn persönlich zu einem Termin einladen würden" antwortete sie schließlich mit einer professionellen Miene, ehe sie etwas unernster wurde. "Sie müssen wissen... Er ist ein Mann der einfachen Leute, ihn mit der Wertschätzung der Oberschicht zu locken sollte keine allzu großen Probleme darstellen... Es sei denn, Sie bestehen darauf dass ich diesen Termin vereinbare. Erneut zwinkerte sie ihm andeutend zu, während ihre Hand kurz über ihre Brust strich. Auch ein Bürgermeister würde ihren weiblichen Reizen nicht widerstehen können. Und da er bekannt dafür war, gerne den ein oder anderen Schluck Wein zu konsumieren wenn er sich mit der Oberschicht arrangierte, sah sie eigentlich kein Hindernis darin ihn am heutigen Tage noch für ihr Unternehmen zu überzeugen.

Als das ungleiche Duo schließlich den ersten Teil der Oberstadt erreichte, welcher mit einer steinernen Mauer vom Hafenbezirk abgegrenzt wurde und eigentlich eher als Verbleib für wohlhabende Touristen der Stadt genutzt wurde, fragte der blonde Geschäftsmann sie urplötzlich nach Fischmenschen. Etwas verdutzt schaute die Dunkelhaarige zu dem Blonden und brauchte einige Momente ehe sie realisierte was er damit andeuten wollte. "Nun, ich denke es werden sich sicherlich einige Fischmenschen auf dieser Insel finden lassen, aber die meisten davon sind vermutlich nicht an einer Festanstellung interessiert..." sprach sie mit einem neutralen Unterton, während die beiden das Tor zur Oberstadt passierten. Es war unbewacht, allerdings gab es in diesem Teil der Stadt genügend privates Sicherheitspersonal als dass die Präsenz der Marine nicht zwangsläufig notwendig war. "Die meisten von ihnen sind wohl Piraten oder Kriminelle... Ohne die Anwendung von Gewalt würde es schwierig werden, sie von Euch zu überzeugen" Sie atmete tief ein. Ezra spielte mit dem Gedanken ihn mit der doch recht intensiven kriminellen Infrastruktur der Insel vertraut zu machen, doch war dies vermutlich nicht der richtige Zeitpunkt. Er würde es ohnehin noch zeitnah am eigenen Leib erfahren. "Das Anwesen ist nicht mehr weit. Dieser Teil der Stadt wird zumeist von reisenden Adeligen oder wohlhabenden Händlern genutzt, die nur kurz in der Stadt verweilen oder im Hafen ihrer Arbeit nachgehen... Sie sollten also ein gewisses Maß an Anonymität genießen können. Fast jeder hier ist austauschbar."

"Ich denke für eine ungestörte Atmosphäre und genügend Getränke kann ich sorgen." antwortete Ezra schlicht in Reaktion zur Bitte des Bowman-Sprosses. Sie hatte bereits genügen Erfahrung mit wohlhabenden Männern um zu wissen dass es einen wohl situierten Mann zumeist wenig Geschäftssinn benötigt, um die richtigen Kontakte zu knüpfen. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie fast sagen der Blondschopf würde einen recht guten Geschäftsführer abgeben, auch wenn er sich erst in die Arbeit finden müsste. Zumindest bedeutete das für sie, dass sie nun einige Tage lang professioneller arbeiten musste als sie es gewöhnlicherweise tat, aber das war nun wirklich keine schwere Aufgabe. Für alle weiteren Aufgaben, die ihr de facto Chef ihr noch in den Raum legte, holte sie ein kleines Notizbüchlein aus ihrem Mantel und schrieb sich die Anforderungen des wohl situierten jungen Mannes auf, auf dass sie sie später nicht vernachlässigen musste. "Ich werde mich bemühen ein Treffen am späten Vormittag zu arrangieren, wenn das in Ihren Zeitplan passt" merkte sie nur knapp an und ließ das Büchlein auch so schnell wieder in ihrem Mantel verschwinden, wie sie es hervorgeholt hatte.

Als die kleine Gruppe schließlich an ihrem Ziel ankam, konnte Ezra bereits ausmachen dass ihr Gegenüber nicht sonderlich von seiner neuen Behausung begeistert war, auch wenn er sich nicht beschwerte. Machte man sich der Lebensumstände bewusst, die er scheinbar auf Water Seven genossen hatte, war seine Reaktion sicherlich verständlich und im entfernteren Sinne auch beruhigend, so musste die liebreizende junge Dame sich nun vermutlich nicht aus oberflächlichen Gründen um eine neue Unterkunft kümmern. Und in Anbetracht dessen, dass das luxuriöse Haus bereits in einer der besten Gegenden stand welche dennoch Zugang zum Hafen bot wäre das auch ziemlich schwierig geworden.

"Guten Abend." gab sie schließlich die Begrüßung des Mannes zurück, der ihnen die Tür zum Anwesen öffnete, auch wenn der Blonde ihn schlichtweg ignorierte. Mit einigen gekonnten und leicht aufreizenden Bewegungen entledigte Ezra sich ihres Mantels und übergab ihn dem Personal, ehe sie sich tiefer in das Haus wagte. Dem Geruch und der Aussage des Bediensteten zufolge wurde das Essen für sie bereits vorbereitet, was Ezra ein wenig überrascht stimmte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass der Bowman-Spross sie direkt so einladend in seinem Anwesen empfangen würde. Nachdem beide sich ihrer Jacken entledigt hatten folgten sie dem recht groß gehaltenen Flur in Richtung Speidezimmer. "Ich bedanke mich für die Gastfreundschaft. wandte sie sich an den Hausbesitzer, ehe sie sich erneut zu einem der Bediensteten umdrehte.""Bringt mir bitte die Teleschnecke zur Werft, nachdem wir fertig gespeist haben" Sie hatte nicht vor die Arbeit lange warten zu lassen.

Ezra nahm gegenüber des Bowman-Sprosses Platz und nickte dem Bediensteten dankbar zu, als dieser auch ihr eine Vorspeise brachte, ehe er sich wie auch die beiden Bodyguards aus dem Raum entfernte. Nach Ihrem Geschmack fehlte es für ein adelig anmutendes Ambiente noch an dezenter Musik oder zumindest einer Geräuschkulisse, aber das waren vermutlich eher Anforderungen ihres Gegenübers. Sie selber ging zwar sehr oft außer Haus essen, meist auch nicht aus eigener Kasse, aber im Regelfall eher in gut besuchte und moderat teure Restaurants, keinesfalls in ihre luxuriösen Varianten. Sie konnte aus der Entfernung nicht genau erkennen was dem Hausbesitzer aufgetischt wurde, allerdings war ihr Sehvermögen gut genug um zu erkennen dass sie selber nicht die gleiche Vorspeise aufgetischt bekommen hatte. Und wenn sie so auf den kleinen Teller hinabschaute, so war das vermutlich gar nicht mal so schlecht. "Gebackene Bananen mit Honig... Man muss schon sagen, was Personal-Profiling angeht kann ich der Bowman Company keine Vorwürfe machen..." kicherte sie mit einem Lächeln, ehe sie - nach Drake, wohlgemerkt - zur Gabel griff und das erste Stück Banane in zwei Hälften teilte. Auf den mit Honig überzogenen Bananen waren auch Kokosraspeln verstreut und noch bevor Ezra ein Stück zu ihrem Mund führen konnte, stieg das Aroma der Speise bereits in ihre Nase. Eigentlich handelte es sich dabei ja eher um einen Nachtisch, aber es hatte sich wohl in der Werft herumgesprochen, wie oft sie sich dieses Gericht zur Arbeit bestellt hatte.

Bezüglich der Gästeliste musste die Dunkelhaarige selber noch ein mal kurz nachdenken. "Ich hatte mich darum bemüht einige Geschäftsführer der größeren Logistikbetriebe einzuladen, bisweilen kann ich aber nicht festmachen wer genau von ihnen auch erscheinen wird, da sie entweder einen Stellvertreter schicken werden oder gar nicht erst erscheinen. Hier in Loguetown ist der Hafenbetrieb ein hart umkämpftes Geschäft, aber ich kann Sie beruhigen wenn ich sage, dass ich mich bereits um die Grundversorgung an Materialien gekümmert habe" erneut stach sie mit ihrer Gabel in ein Bananenstück, führte es allerdings noch nicht zu ihrem Mund. "Ansonsten erscheinen noch Vertreter der Medien, ein ranghoher Offizier der Marinebasis und diverse Geschäftsleute, die Euch vermutlich mit Versicherungen nerven werden" Erneut kicherte sie, ehe sie sich weiter um ihre Vorspeise kümmerte, wobei ihr ein Tropen Honig in den Ausschnitt fiel. Leicht beschämt wischte sie ihn mit ihrer linken Hand weg, wobei ihre Brüste für einige Sekunden hin und her wackelten, auch wenn sie hoffte dass es nicht allzu auffällig war. Manchmal war eine große Körbchengröße eben alles andere als angenehm.

Die Frage nach dem kriminellen Treiben im Hafen überraschte dann auch nicht mehr, auch wenn sie nicht damit gerechnet hatte dass er es so früh anmerken würde. Sie hatte vorgehabt ihn im Verlauf der nächsten Tage mit mehr oder minder falschen Aussagen in das Thema einzuführen, aber wann sie das tat tat wohl nichts zur Sache. "In das Stadtbild Loguetowns wagen sich meistens nur so viele Piraten wie es kriminelle Unternehmer gibt die gewollt sind sie zu unterstützen. Die Lage ist nicht sonderlich gefährlich, allerdings könnten leichte Änderungen im Gefüge sehr... Gefährlich werden, schätze ich" gab sie nüchtern von sich und blickte anschließend zur Uhr, die zu ihrer Rechten hing. "Ich habe nicht viel Erfahrung mit den Bösewichten dieser Umgebung. Einige Jahre zuvor ist mein Lebensgefährte von einem raubenden Piraten ermordet worden, das ist aber alles fundierte was ich wiedergeben kann. Piraten und Kriminelle bilden in dieser Stadt eine Symbiose... Aber so lange man ihnen nicht in den Weg kommt... Sollte man sicher sein." ihre Stimme brach zum Ende ihres Satzes ab, als sie sich eine Träne aus dem Gesicht wischen musste. Selbstverständlich war das nur ein kleines Schauspiel, aber das musste ihr Gegenüber ja nicht wissen.

Ezra hörte ihrem Gegenüber aufmerksam zu, als dieser ihr einen weiteren Aufgabenkatalog diktierte, den sie allerdings im Großteil schnell zur Seite schieben konnte. Immerhin hatte sie bereits Zeit gehabt sich vorzubereiten und war kein Neuling in der Branche, auch wenn sie relativ wenig mit dem Bau von Schiffen zu tun hatte. Sie verspeiste gemütlich ein weiteres Stück Banane, nahm anschließend ihre Serviette und wischte ein wenig Honig aus ihrem Mundwinkel, als der Bowman-Spross seine Ausführungen schließlich beendete. "Ich werde Ihrer Sekretärin gerne dazu anweisen die Gästeliste auszuwerten. Eine Liste der eingeladenen Personen und dem Netto-Wert ihrer Unternehmungen samt Quartalsergebnissen liegen bereits in Ihrem Büro." sagte sie recht kühl und nahm einen Schluck aus ihrem Glas. "Was die Inszenierung mit dem Bürgermeister angeht - Die Journalisten werden wohl kaum anfangen Schnappschüsse zu machen bevor sowohl Sie als auch der Herr Bürgermeister in die Kameraschnecken schauen. Als Momentum für ein gutes Foto würde sich wohl das symbolische Zertrennen der roten Schleife anbieten, am Besten ist sie lassen das den Bürgermeister machen - Es wird seiner Euphorie nur entgegenkommen, das versichere ich Ihnen." Sie erklärte Ihrem Gegenüber noch einige Einzelheiten bezüglich des VIP-Bereiches und dass sie sich vermutlich ohnehin persönlich mit dem Versicherungsgeschäft befassen würde, um dem Bowman-Spross einige Zeit mit dem Bürgermeister und dem Offizier der Marine zu verschaffen, ehe sie das letzte Stück gebackener Banane in den Mund nahm, zerkaute und herunterschluckte.

"Ich würde eher sagen, dass Habgier immer dort zu finden ist wo das Geld auf der Straße liegt." Sie formulierte es freundlich aber dennoch in einem ernsten Ton, auch wenn sie nicht wusste wie ihr neuer Geschäftsführer darauf reagieren würde. Bevor dieser allerdings etwas sagen konnte, ergriff sie erneut das Wort. "Ich habe noch keine langjährige Erfahrung in diesem Geschäft, aber als Dame die die Geschehnisse im Auge behält kann ich nur sagen, dass man Habgier am Besten mit Profit schlägt. Wenn wir unsere Ressourcen nutzen und ohne größere Komplikationen in den Markt eindringen, so wird diese Stadt schneller von uns abgängig sein als es anders herum der Fall sein wird. Sowohl die Marine als auch jene, die in den Schatten agieren."