Freiwilliges Besäufnis

Inzwischen hatte sich die Aufregung gelegt und die Abenddämmerung zog auf, der blonde Raucher befand sich wieder in der Marinebasis. Und dieses Mal schon länger als die fünf Minuten die er bei seinem ersten Besuch hier verbracht hatte, ehe er auf eine Mission geschickt wurde. Bei dieser hatte er sich eine Zerrung im linken Oberschenkel zugezogen. Doch brachte ihm das den Vorteil das die Arzthelferin, die dem mutigen Helden der Marine verfallen war ihm den Oberschenkel massierte. Dabei trank er einen Whiskey, den er mit in die Basis geschmuggelt hatte. Doch Josephine trank nichts, dafür war sie dann doch zu pflichtbewusst. Bedauerlicherweise. Trotzdem genoss er ihre Anwesenheit und die Massage. Doch musste er sich bald wieder auf den Weg machen, hatte er sich mit Alec doch zum trinken verabredet um ihren Sieg zu feiern. Ob ihre Vorgesetzten das wussten oder billigten war ihm egal. Er war nicht freiwillig hier, also sah er sich nicht gezwungen sich an die Regeln der Marine zu halten. An das allgemeine Rauchverbot hielt er sich natürlicherweise auch nicht, immerhin war er Drake Bowman. Der Aschenbecher war wie immer mal wieder voll. Doch hielt es ihn nicht ab sich eine weitere Zigarette anzuzünden. Einen Blick auf die Uhr verriet ihm das er wohl bereits wieder zu spät war. Doch das kannte man von dem verwöhnten blonden Mann nur all zu gut. Doch wollte er sich trotzdem langsam auf den Weg machen. Doch ehe er aufstehen konnte, nahm ihm Josephine die Zigarette aus der Hand. Sie drückte sie aus, ehe sie sich auf seinen Schoss saß. "Dein Rauchen bringt dich noch irgendwann ins Grab. Und hast du nicht gerade besseres zu tun", sprach sie kokett. Drake grinste nur. "Ich habe viele Laster, schöne Frau. Es wird wohl Zeit mich einem anderen zu widmen", sprach er lässig ehe sie sich anfingen zu küssen. Doch wurden sie schon kurz darauf unterbrochen, es klopfte an der Tür. Josephine befand sich immer noch auf seinem Schoss. "Herein", rief Drake leicht genervt, doch besserte sich seine Stimmung ein wenig als ein alter Bekannter die Tür öffnete.

Entgegen seiner ursprünglichen Behauptung musste Alec leider mit Enttäuschung feststellen, dass das Verfassen von Protokollen doch nicht auf den nächsten Werktag warten konnte. Da Drake sich aufgrund seiner Beinverletzung allerdings schon vom Acker gemacht hatte, lag es ganz an dem großgewachsenen Echsenmann ihre Vorgesetzten über das Geschehen zu informieren und sich trotz einiger blauer Flecken, die aus seinem 1 gegen 1 mit dem Krokodil resultierten, dem Verfassen eines mehrseitigen Dokumentes zu widmen. Und so verbrachte er den Rest des Tages damit mit einem Füller auf Blättern von Papier herumzukritzeln, ehe er das Protokoll mit flüchtigen Worten zu Ende brachte und ohne Korrekturlesung in die Hände einer Sekretärin drückte, bevor er sich daran machte Drake ausfindig zu machen.


... Eine Aufgabe, die leichter gesagt als getan war. Auf der Krankenstation war er jedenfalls nicht aufzufinden, und es brauchte Alec eine erneute Stunde bis er herausfand, dass sein neu hinzugekommener Kollege sich auf seinem Zimmer befand - in weiblicher Begleitung. Natürlich hätte der bärtige Hüne nun gut und gerne alleine in die Kneipe gehen können, ohne den werten Herren mit der Sonnenbrille aus seinem Paradies zu reißen, doch hatte er mit alle dem recht herzlich wenig zu tun. Und wenn er schon seine Protokolle zu Ende gebracht hatte, dann konnte Drake seine Schlange vermutlich noch für einige Stunden unter Kontrolle halten. Mit einem kräftigen Schlag gegen die Tür zu Drakes Zimmer kündigte er sich an, ehe er auf die folgende Aufforderung hin den Raum betrat. Ohne die Dame, die leicht gekleidet dabei war dem Kadetten einen angenehmen Abend zu bereiten, großartig zu beäugen, lachte Alec kurz auf und sprach seinen Kollegen auf das vor einigen Stunden unterbrachte Angebot an. "Na da hat aber einer Spaß! Ich hoffe, dass du unsere kleine Kneipentour vor lauter Extravaganz nicht vergessen hast!" Er meinte mit dem Kommentar offensichtlich nichts Böses, konnte sich die kleine Spitze aber nicht untersagen. Dazu hatten sie aber auch zu viel um zu feiern, als dass sie sich jetzt in Kleinigkeiten vertiefen mussten.

Dank seiner Verletzung konnte sich der blonde Raucher davor drücken einen Bericht schreiben zu müssen. Zum Glück hatte ihm seine jetzige Begleitung vollkommene Ruhe verordnet. So konnte er sich wenigstens vor dieser Unannehmlichkeit retten und seinen ersten Arbeitstag bei der Marine entspannt und mit willkommener Gesellschaft beenden. Doch hatte er auch noch andere Pläne, die ihm allerdings erst wieder einfielen als Alec das Zimmer betrat. Er lachte kurz, ehe er der Dame zu verstehen gab das er aufstehen wollte. So rutschte sie von seinem Schoss und unter die Decke. Währenddessen richtete sich der blonde Raucher auf und zog eines seiner Hemden an. Allerdings entschied er sich, es heute halboffen zu tragen, so dass sein muskulöser Oberkörper zu sehen war. Nun zog er auch den Rest seiner gewohnten Bekleidung an und hängte sich sein schwarzes Jackett über die Schultern ehe er leicht humpelnd auf Alec zu ging. "Natürlich habe ich die nicht vergessen. Ich wusste nur nicht wie lange du mit deinen Berichten brauchen würdest", machte er sich freundschaftlich über die Tatsache lustig das er sich davor drücken konnte, Alec aber nicht. Mit einem Handzeichen verabschiedete er sich von der Arzthelferin, dessen Name er gerade vergessen hatte. Ob sie hier warten würde oder nicht war ihm eigentlich egal. Humpelnd verließ er sein Zimmer und er war sich sicher das Alec ihm folgen würde. Als er draußen war zündete er sich erneut eine Zigarette an und nahm einen kräftigen Zug.

Sie betraten nun den Hof der Basis, der bis auf ein paar Wachen und einem übereifrigen Kadetten komplett verlassen war. Bei dem Kadetten handelte es sich um diesen Idioten Finn, über den er sich heute Vormittag schon aufregen musste. Eigentlich war dies die perfekte Gelegenheit ihm seine gerechte Abreibung zukommen zu lassen, doch hatten er und Alec noch was vor. Stattdessen entschied er sich zu sticheln. "Nach unseren heutigen Taten sind wir wohl die Helden des Tages, meinst du nicht auch", gab er provokativ von sich, gerade so laut das Finn es hören konnte. Und Drake war sich sicher das es Finn mehr als nur nerven würde. Dann schnippte er seine Zigarette weg und zündete sich eine neue an. "Auch eine", bot er Alec an.

Alec verschränkte seine Arme und lehnte sich an den Türrahmen während sein neu gewonnener Freund sich für ihre Kneipentour bereit machte. Entgegen so manch anderer Marineoffiziere hatte er auch kein Problem damit den jungen Kadetten als das faule Stück zu akzeptieren das er abseits von tatsächlicher Action im Berufsalltag war, weswegen er ob der humorvollen Aussage des Blonden nur laut lachen konnte. "Bwahahaha, ich wusste ja auch wo ich dich finde. Dr. Rita hat allerdings kein gutes Wort für dich übrig gehabt" gab er schließlich süffisant von sich, ehe er die junge Dame im Bett seines Kameraden beäugte. "Aber wenn ich ehrlich bin, hätte ich an deiner Stelle auch das Substitut gewählt" Die Arzthelferin wurde ob seiner koketten Aussage kurz rot, lachte aber schließlich doch mit ihm. Es war wohl geläufiges Wissen, dass Dr. Rita nicht gerade einladend aussah.

Es vergingen noch einige Momente, dann machten sich die beiden Kadetten auch schon auf den Weg zum heutigen Arbeitsausgleich. Als Drake dann, als sie gerade dabei waren die Basis zu verlassen, es nicht lassen konnte Finn mit ihren rühmlichen Taten zu verhöhnen, konnte Alec es sich nicht nehmen ebenfalls etwas beizufügen, diesmal sogar ungewohnt zynisch. "Wer kann, der kann halt. Wir können, die Barackenschrubber nicht." ein leichtes Gelächter folgte, doch seine Aufmerksamkeit widmete sich schnell dem selbstlosen Angebot seines blonden Partners, als dieser ihm eine seiner Zigaretten anbot. Zwischen zwei Rauchern gab es stets zwei Prinzipien - Man fragt nicht nach, sondern bietet an, und eine angebotene Zigarette schmeckt immer gut. Ganz unabhängig von der Marke, dem Tabak oder dem Zustand des Filters. Grinsend nahm der Hüne also die Zigarette dankbar entgegen und zündete diese sogleich an - Wohlwissend, dass noch einige Meter sie vom Ausgang der eigentlich rauchfreien Basis trennten.


Und das konnte Finn sich natürlich nicht entgehen lassen.

Und da kam er wie erwartet, der Speichellecker Finn. Drake grinste nur kalt, doch ehe jemand was sagen konnte, hörte er Schritte. Die Arzthelferin, die ihm eine Sonderbehandlung zukommen ließ, näherte sich ihnen schnell und küsste den Raucher leidenschaftlich zum Abschied. Finn erstarrte bei diesem Anblick und wurde kreidebleich. "Wir sehen uns später", gab er beiläufig von sich, als sie sich von ihm gelöst hatte. Mit einem kalten Grinsen auf den Lippen ging er an Finn vorbei, er war sich sicher das Alec ihm folgen würde. "Also Dr. Rita hat kein gutes Wort über mich verloren", führte er ihr Gespräch an dem Punkt fort an dem sie unterbrochen wurden und zuckte mit den Schultern. "Dann lass ich sie das nächste Mal eben sterben", gab er beiläufig von sich. Die Meinung der Ärztin interessierte ihn nicht wirklich.

Er nahm einen letzten Zug seiner Zigarette, ehe er diese wegschnippte. Natürlich zündete er sich direkt eine neue an. Endlich konnte er entspannen, war der erste Tag bei der Marine doch ereignisreicher als er es wollte. Doch waren immerhin nicht alle hier solche Speichellecker wie Finn. "Ich hab schon die ein oder andere Idee wo wir hingehen könnten. Wir sollten mit dem Omega anfangen, dort finden wir bestimmt auch ne hübsche Lady für dich", gab er locker von sich. Von dem Omega hatte er schon einiges auf Water Seven gehört, seitdem war es eines seiner ersten Ziele die er auf dieser Insel ansteuern wollte. Und nun würde er es mit Alec tun.

Alec kicherte schlicht in sich hinein als er Finn dabei beobachtete wie jede Farbe sein Gesicht verließ, während die Hitze der Situation wohl offenbar auch seine Sprachfertigkeiten beeinflusste, da er die beiden aufstrebenden Kadetten ohne weitere Worte an sich vorbeiziehen ließ, wobei der Hüne auch hierbei davon ausging, dass er sich trotz Mangel an Ausdruck dennoch den ein oder anderen Spruch überlegt hatte. Doch war es ihm am Ende des Tages weit weniger als egal - Die Beziehung zu seinen Kollegen musste immerhin nur oberflächlich und professionell gestaltet sein, zumal er ohnehin nicht vorhatte mehr Zeit auf dieser Insel zu verbringen als dringend notwendig. Es war also irgendwo sein gutes Recht, sich schlicht nicht im die Situation zu kümmern.

Zwar ergriff ihn für einige Sekunden das Gefühl Drake ob seiner doch sehr morbiden Aussage zu rüffeln, verwarf den Gedanken allerdings gleich wieder, da er ihm den Ausdruck seines Humors nicht vorenthalten wollte. Der Blonde würde seine Allüren sicherlich an anderer Stelle seiner Persönlichkeit ausgleichen, und wenn nicht, dann käme früher oder später ohnehin der Moment, an welchem er seine Karriere bei der Marine hinterfragen musste - Auch wenn der schwarzhaarige Hüne so eine Entwicklung zwangsläufig nicht gutheißen würde. "Ach, Dr. Rita wird sich schon abreagieren. Was zählt ist ja in erster Linie, dass wir daran beteiligt waren sie überhaupt erst in Sicherheit zu bringen. Vielleicht sollte sie im ersten Moment eher hinterfragen, weshalb sie sich überhaupt in dieser Situation befunden hat" Es war selbstverständlich nicht an ihm die Sicherheitsstrukturen der Marine zu hinterfragen... Wobei, vielleicht ja doch, doch würde er sich wohl davor hüten seine Bedenken in dieser Form und diesem Rang in Worte zu fassen.

Vom vorgeschlagenen Ort seines Kameraden hatte Alec dann tatsächlich auch noch nie etwas gehört - Aber das war bei der lobenswerten Ortskenntnis Drakes auch kein Wunder. "Das Omega? Nun, einen Versuch ist es Wert. Aber ich befinde mich leider bereits in einer tiefen Verbindung mit Alkohol und Tabak, musst du wissen" am Ende seiner Aussage musste er dann doch auflachen, was für ihn ein guter Moment war eine neue Zigarette anzuzünden, wo die alte doch schon ihren Lebenszyklus durchlaufen hatte. Mittlerweile befand sich das ungleiche Duo auch bereits auf den Straßen in Richtung der Innenstadt, ein Gebiet, dass Alec zum Wohlwollen seiner selbst bisher eigentlich immer gemieden hatte. Für einen tiefen entspannten Menschen wie ihn war das hektische Leben einer Metropole schlichtweg nichts, da schüttete er sich lieber in angenehmer Atmosphäre in einer mäßig besuchten Bar zu - Aber es war wohl einen Versuch wert, wo er doch schon so freundschaftlich eingeladen worden war.

Drake seufzte kurz, dieses Gespräch über Doktor Rita führte ihm gerade eine Tatsache klar vor Augen. Er hatte nicht vor länger in der Marine zu bleiben als er musste, wenn er daran dachte das es in den niedrigeren Rängen solche Idioten wie Finn oder Dr. Rita gab, war es nicht unwahrscheinlich das er früher oder später einen Vorgesetzten haben würde, der genau so inkompetent ist. Und wie er sich kannte würde Drake seine Missfallen darüber offen ansprechen. Und natürlich müsste er an dessen Stuhl sägen. "Warum auch immer wir sie retten sollten. Eine Marinistin die nicht selbst auf sich aufpassen soll, soll andere schützen. In meinen Augen ist die Frau ein Witz", gab er kalt von sich, ehe er sich eine neue Zigarette anzündete. Drake war sich nicht sicher ob alle die in der Marine waren, dies auch verdient hatten. Er hinterfragte die Eignung einiger Personen bereits nach einem Tag. Würde es nach ihm gehen würde die Marine nur die fähigsten Individuen rekrutieren, dann könnte man diese Organisation auch ernst nehmen, momentan war sie nicht mehr als ein schlechter Witz.

Drake hatte nicht damit gerechnet das Alec bereits vom Omega gehört hatte. Diese Lokalität war ein elitärer Club für die gut betuchten auf dieser Welt. Und was im Omega passiert, blieb in der Regel auch dort. Der Club lebte sehr von seiner Diskretion und wurde deshalb auch von der sogenannten Oberschicht regelmäßig besucht. Wenn Drake sich über etwas informiert hatte, dann wo er sich amüsieren konnte. Alles andere lag bei seiner Abreise von Water Seven nicht in seinem Interesse. "Glaub mir das Omega hat noch weitaus mehr zu bieten als Alkohol und Tabak", gab er gut gelaunt von sich und lachte kurz auf. Drake nahm für einen Moment die Sonnenbrille von der Nase, denn sein rechtes Auge juckte. Dabei blitzten seine gelben Augen für einen Moment auf, ehe er sich die Sonnenbrille wieder aufsetzte. Dies war einer der seltenen Momente, in denen der blonde Raucher seine Augen nicht hinter einer Sonnenbrille verbarg. Allerdings interessierte ihn noch ein Thema, ehe sie ausgelassen Feiern konnten. "Wo hast du eigentlich deine Teufelsfrucht her", erkundigte er sich beiläufig bei Alec.

Der Anblick von Drakes Augen erfüllte den jungen und stämmigen Marinisten für einen kurzen Augenblick mit Erfurcht, sodass er für den Bruchteil einer Sekunde aufhörte den Rauch seiner Zigarette zu inhalieren, was sogleich in einem merkwürdig schmeckenden Beigeschmack in seinem Mund führte. Mit einer hastigen Bewegung drehte der Scharzkopf sich von seinem Kameraden weg und spuckte den Speichel aus, welcher sich soeben noch an seinen Wangen befunden hatte. Er hatte sich tatsächlich nie Gedanken darüber gemacht weshalb sein neu gewonnener Freund tagtäglich eine Sonnenbrille trug, doch konnte er sich sehr wohl vorstellen dass das ambitionierte Funkeln in seinen goldenen Augen nicht unbeträchtlich an diesem Umstand beteiligt war. Vermutlich war dieses Gefühl auch nicht wenig der Rarität des Momentes geschuldet, doch blieb Alec wohlwollend bei der Auffassung, dass es Drakes einzigartigem Charakter zuzuschreiben war.

Bevor er sich allerdings zum stilistisches Umgang des Kadetten äußern konnte, lenkte eben jener ihr vormals eher beiläufiges Gespräch auf ein recht spezifisches Thema, was den Echsenmann ein wenig verwunderte. Er kannte den Blondschopf noch nicht allzu lange, doch sein Gefühl sagte ihm, dass ein wenig mehr als reine Neugierde hinter der Frage steckte. Aber wie dem auch sei. "Sagen wir ich war der Erste in einer Linie von Privilegierten, der sich getraut hat in den sauren Apfel zu beißen" kam es schlicht und gewohnt trocken von dem Marinisten, der sich wie so oft an diesem Tag schon seiner Zigarette widmete. "Eine interessante Angelegenheit, oder nicht? Man beißt einfach in ein kurioses Früchtchen und bekommt eine einzigartige Kraft zugesprochen. Ich wüsste gerne, wie viele meiner Sorte es dort draußen tatsächlich gibt..." Er machte eine weit ausholende Geste mit seinem freien Arm, bevor er wieder den Sonnenbrille tragenden Marinisten anfunkelte "... Oder hier" Er nickte vielsagend, dann ließ er seinen Blick auch schon wieder in die Ferne gleiten. Nein, das Krokodil war sicherlich nicht nur eine Ausnahme. Und die Zukunft würde ihn in dieser Annahme sicherlich bestätigen.

Drake beobachtete Alec aus dem Augenwinkel, während dieser seine Frage beantworte. Er war also der Erste einer ganzen Reihe von Privilegierten, der sich traute in den sogenannten sauren Apfel zu beißen? Durchaus ein interessanter Fakt für den blonden Raucher, ob Alec vorher wohl zu einer Fraktion gehörte, die regelmäßigen Zugang zu Teufelsfrüchten hatte? Und operierte diese legal oder nicht? Und warum hatte sein Kumpane sie verlassen? Hatte er dies überhaupt? Ihm schossen etliche Fragen in den Kopf, als ihm ein Traum einfiel, den er einmal hatte. In diesem trug Drake eine weiße Maske und hatte ein ganzes Syndikat unter sich, dass unter andere mit Teufelsfrüchten handelte? Doch war dies nur ein Traum oder? Oder? Er war sich nicht sicher, passen würde es ihm. Und auch wenn er sein hübsches Gesicht nicht gerne hinter einer Maske verbergen würde, verstand er schon warum er dies im Traum tat. Weil all seine Aktivitäten illegal waren. Doch beendete er diesen Gedanken erstmal und wandte sich wieder Alec zu. "Eine Linie von Privilegierten? Was hast du denn vor der Marine getrieben", hakte er gewohnt beiläufig, aber mit einem Schuss Neugier in der Stimme nach. "Eine interessante Angelegenheit? Da muss ich dir widersprechen. Meine Fähigkeit zum schwimmen für etwas opfern das ich vielleicht gar nicht haben will? Dafür mache ich eine zu gute Figur beim schwimmen", antwortete er und lachte kurz, ehe er fortfuhr. "Ich für meinen Teil verzichte darauf lieber. Und wie viele es dort draußen gab? Wenn interessiert das schon, keiner davon kann mir das Wasser reichen", antwortete er gewohnt arrogant und grinste kalt. Natürlich hatte er auch eine Teufelsfrucht gegessen, doch dies weniger dem Zufall überlassen. Es gab genau zwei Früchte, die für ihn interessant und zu der Zeit auch Verfügbar waren. Fast hätte er sich für die andere Frucht entschieden, er hatte sie schon in der Hand und wollte abbeißen, als ihn das Gefühl übermannte doch die andere Frucht zu nehmen, die Fadenfrucht. Doch würde dies sein Geheimnis bleiben. Als er dann die Anspielung von Alec bemerkte, grinste er nur kalt. "Wenn ich eine dieser Früchte in die Hand bekommen würde, würde ich sie gegen einen guten Whiskey und Zigaretten eintauschen", gab er von sich. Und da bogen die beiden Herren in die nächste Straße ein, dort offenbarte sich auch schon ihr Ziel. Das Omega.

Alec gab sich ob der Bemerkung seines Kameraden leicht erheitert, doch die Erinnerung an seine Familienbunde formten seine Miene sehr schnell wieder in die eines seriösen Geschäftsmannes. Tatsächlich waren die beiden sich in diesem Punkt dem Anschein nach sowohl ähnlich wie auch verschieden. Der Hüne hatte nach ihrem Kampf mit dem Krokodil so einiges über den Sonnenbrillenträger in Erfahrung bringen können, und das obwohl er die Personalie gar nicht selber angesprochen hatte. Er schien Sohn eines einflussreichen Schiff-Moguls zu sein, der in Water Seven regelmäßig Großaufträge ihres gemeinsamen Arbeitgebers abarbeiten ließ und sich somit bei so manch einer hohen Herrschaft in gute Erinnerung gebracht hat. Auf den ersten Blick schien es nicht unwahrscheinlich dass der Sohn eines solchen Magnats seine Laufbahn in der Marine mit Stolz antreten würde, doch hatte Drake wohl alles andere als freiwillig Fuß in Logue Towns schlecht organisierte Basis gesetzt. Der Schwarzhaarige konnte nur Theorien aufstellen was zu diesen Umständen geführt haben könnte, aber wenn man sich Drakes Widerwillen so anschaute war es nicht unwahrscheinlich dass er nicht gerade den besten Draht zu seinem Vater hatte.

"Nun, manche Familien sind von Reichtum und Einfluss geprägt, manche sehen sich eher in einer langen spirituellen Tradition. Meine Vorfahren haben sich einst zusammen mit den ersten Siedlern in meinem Heimatland niedergelassen und dort einen Turm in Ehren ihrer Tugenden und spirituellen Rituale errichtet, welcher seit jeher in direkter männlicher Linie unserer Familie instand gehalten wird." Alec bemühte sich gar nicht erst darum seine Geschichte mit wichtigen Informationen auszuschmücken, sondern bemühte sich stattdessen darum seine Auführung so kurz wie möglich zu halten. "Und irgendwo in dieser ganzen Geschichte wird jemand wohl solch eine Teufelsfrucht aufgelesen haben. Ich schätze mal sie wurde als Reliquie gehalten, aber was aus ihr geworden ist muss ich ja denke ich jetzt nicht ausführen" beendete er seinen Satz min einem kurzen Lacher, ehe er sich im Gehen seinem Partner zuwandte.

"Aber, schau dir einfach mal alle gewöhnlich wirkenden Menschen an, deren Weg wir heute vielleicht zum ersten Mal kreuzen? Jeder einzelne von ihnen hat eine Geschichte und ein Ziel, das er verfolgt." Er gab dem Goldblonden Burschen einige Sekunden zum Nachdenken bevor er fortfuhr. "Ich frage mich wie viele von ihnen gegen unsere Interessen agieren. Und ich frage mich, ob ich schon mal einem Teufelskraft-Nutzer über den Weg gelaufen bin, den ich genau so wie diese Menschen nie wieder zu Gesicht bekommen werde. Diese Welt ist voller Geheimnisse Drake, und ich glaube es wäre schade sein Schicksal für eine Flasche guten Whiskey herauszufordern"

Auch wenn Drake dies nicht immer zeigte, erheiterte ihn das Gespräch mit Alec, eine willkommene Abwechslung zum tristen Dienst in der Marine. Auch die anderen Kadetten hatten bei weitem keine besonderen Eigenschaften, sie alle waren humorlose Paragraphenreiter und Speichellecker. Da ist Alec eine willkommene Abwechslung innerhalb der Basis und macht den Alltag erträglicher. Natürlich würde der arrogante Kettenraucher dies nie offen zugeben. Und wie er eben erfuhr, kam Alec ebenfalls aus einer alten Familie, auch wenn sich dessen eher durch Traditionen als durch Reichtum definierte. Und wie er belustigt feststellte, hatten die beiden wohl etwas gemeinsam, sie waren beide die schwarzen Schafe der Familie.

"Also hast du deine Stellung innerhalb deiner Familie riskiert um dich in eine Echse zu verwandeln? Wäre wenigstens was eindrucksvolles dabei herausgekommen, wie eine Katze zum Beispiel", witzelte der blonde Raucher und lachte kurz. Er war sich sicher das sein Begleiter nicht beleidigt sein würde, dafür kannte er ihn inzwischen gut genug.

"All die gewöhnlichen Menschen interessieren mich nicht, auch deren Ziele und Geschichten sind mir egal. Ich bin Drake Bowman, allein das ist schon mehr als viele von ihnen jemals erreichen könnten", gab er gewohnt arrogant von sich. Er hatte sich noch nie für Menschen interessiert, die unter ihm standen. Meistens behandelte der Raucher sie wie Abfalls, falls er ihnen überhaupt Aufmerksamkeit schenkten. Für ihn waren sie einfach nicht existent. "Meine Interessen sind ein guter Tropfen und schöne Frauen. Ersteres können die sich eh nicht leisten und bei letzterem können sie erst recht nicht mit mir konkurrieren. Ich bezweifel mal stark das du einem Teufelsfrucht-Nutzer bereits über den Weg gelaufen bist, benutzen die meisten diese Kräfte doch um zu etwas besserem aufzusteigen als sie alleine jemals erreichen könnten. Und genau deswegen habe ich keine Interesse an solch einer Frucht", antwortete er lässig und zog an seiner Zigarette. Natürlich hatte er längst von einer gegessen, doch wollte er diese spezifische Frucht weil sie seine Talente perfekt ergänzen könnte. Er brauchte sie also nicht um sich zu etwas besonderem zu machen, sondern um seine besonderen Talente mit diesen Kräften weiter zu stärken. Und darin lag der Unterschied zu vielen Idioten die solche Früchte zu sich nahmen und meinten jetzt gehöre ihnen die Welt. Wie das enden könnte und das wird es früher oder später für all diese wertlosen Versager, konnte man erst vor kurzer Zeit auf dieser Insel erleben.

"Stell dir einfach vor du hältst all die Fäden in der Hand, an denen diese Monster mit Teufelsfrüchten hingen, das wäre wahre Macht, nicht der Besitz einer solchen Kraft. Und dazu gehört weit mehr, als in eine Frucht zu beißen. Menschen, die zu sowas fähig sind, halte ich für die wahre Bedrohung", gab er Alec kurz was zu bedenken, ehe er das Thema wechselte. "Wie schmeckt solch eine Frucht überhaupt?"

Alec war ein Stück weit enttäuscht dass Drake sich weigerte seinen Standpunkt nachzuvollziehen, doch ließ er sich seine Ernüchterung nicht anmerken. Er glaubte nicht dass Drake aus einem Mangel an Fähigkeiten an seiner egozentrischen Sichtweise festhielt, sondern dass er vielmehr durch seine Umstände dazu gekommen ist, die Dinge schlicht nur in seinem eigenen Blickfeld zu betrachten. Auch wenn sich hier zeigte, wie fundamental unterschiedlich die beiden pseudo-Adeligen waren, so wusste der Hüne die Ehrlichkeit des Goldblonden zu schätzen. Eine Sichtweise zu pflegen war eine Sache, zu ihr auch stehen zu können war eine ganz andere, die auf ihre eigene Art Respekt verdiente. Alec musste sich auch nichts vormachen - Sie beide werden in ihrer kommenden Karriere bei der Marine in Situationen und Umstände geraten, die vermutlich sowohl ihr Weltbild wie auch ihre Motivation nachhaltig prägen und verändern werden. Vielleicht konnte der Schwarzhaarige sich ja auch etwas von Drakes Weltbild abschauen, so wie Drake vielleicht davon profitieren würde sich auch anderen Menschen zu öffnen? Die Zukunft würde es zeigen. Soweit war Alec schlicht froh darüber, einen Kumpanen auf Augenhöhe gefunden zu haben.

Die sarkastische Aussage des Goldschopfs zu seiner doch recht ungewöhnlich normalen Fähigkeit kommentierte der Hüne dann auch nur mit einem ehrlichen Lachen. "Dann würde ich aber einem anderen Kadetten die Show stehlen, das wäre nicht so rechtschaffen von mir" Alec wusste nicht ob Drake bereits von Hagiro gehört hatte, aber sofern dem nicht so war hatte das Ganze ja noch Potential, in Zukunft zu einem guten Witz zu werden. "Und im gegensatz zu diesem Krokodil habe ich auch noch ein funktionstüchtiges Kinn. Ich sehe keinen Grund zur Beschwerde" Erneut lachte er auf, worauf ihm doch glatt die fast aufgebrauchte Zigarette aus der Hand viel. Nonchalant zerdrückte er den noch qualmenden Stummel mit seiner Schuhspitze, ehe er sich auch schon einen geeigneten Nachschub in den Mundwinkel steckte. Als Drake dann von wahrer Macht sprach. Die Fäden in der Hand halten? Nun, vermutlich lag dieser Aussage eine tiefere Bedeutung zugrunde, doch blieb Alec zum derzeitigen Stand nichts anderes übrig als sich mit dem Gedanken abzufinden, dass Monsieur Sonnenbrille hier dann bei der Marine gar nicht so schlecht aufgehoben war.

"Nun, ich weiß nicht ob das in deine Definition passt, aber ich denke solchen Personen werden wir in unserer Karriere noch über den Weg laufen." Ob Drake diese Autoritäten dann auch akzeptieren würde, das war eine ganz andere Sache. "Ich kann dir nur sagen, dass so ein Ding nicht wirklich gut schmeckt. Noch mal würde ich da vermutlich nicht reinbeißen"

Drake war sich sicher, das es nicht ganz die Aussagen waren, die Alec erwartet hatte. Doch stand er immer zu seinen Ansichten, ob es anderen gefiel oder nicht. Der blonde Raucher hatte die Meinung anderer über ihn noch nie wirklich interessiert, ob sich das je ändern würde stand in den Sternen. Wer weiß schon was die Zukunft bringen würde, er war sich sicher er wird seinen Weg gehen. Und auch wenn Alec einen ganz anderen Standpunkt vertrat als er selbst, was sich Drake sicher das sein Kumpane ebenfalls seinen Weg gehen wird. Denn eins hatte er, was die anderen Marinisten auf dieser Insel vermissen ließen. Und zwar Potenzial, auch wenn er es nie offen aussprechen würde, war ihm das schon bei ihrem gemeinsamen Kampf aufgefallen. Und genau deshalb war Alec auch die einzige Person die er hier auf Logue Town respektierte.

"Das anderen die Show stehlen solltest du dem Profi überlassen", gab er humorvoll zurück. Auch wenn Drake nicht wusste auf wen Alec anspielte, schien es aber wohl bereits einen Kadetten mit solch einer Fähigkeit innerhalb der Marine zu geben. Also schon zwei Teufelsfruchtnutzer desselben Ranges, ob das Zufall war? "Du warst ja auch clever genug, dich nicht mit mir anzulegen", antwortete er locker und lachte kurz auf. Das Krokodil war für die beiden kein Problem gewesen, denn trotz ihrer bis dahin kurzen Bekanntschaft hatten die beiden gut zusammengearbeitet und dem Krokodil in einem kurzem, aber intensiven Kampf die Grenzen aufgezeigt. Seine Zigarette war mal wieder aufgeraucht, also nahm er sich wie gewöhnlich eine Neue aus der metallenen Zigarettenschachtel und steckte sie sich in den Mund.

"Ich hoffe es doch, ich kann es gar nicht abwarten den Ausdruck in ihren Augen zusehen, an dem sie realisieren das ihre Pläne gescheitert sind. Bei der Marine erwarte ich so jemanden allerdings nicht." Alec bestätigte das seine Frucht ebenfalls nicht gut schmeckte, also lag dies wohl an allen Früchten und nicht nur an seiner Fadenfrucht. Diese hatte richtig widerlich geschmeckt, er hatte wirklich Probleme diese zu schlucken, war sein Gaumen sonst nur die feinsten Geschmäcke gewöhnt und daher sehr verwöhnt. "Noch ein Grund keine zu probieren, ich hasse schlechtes Essen."

Nicht mehr lange und die Beiden hatten ihr Ziel erreicht und dann begann der Spaß, den hatten sich die beiden aber auch verdient. Eigentlich hatte er ja den Befehl in der Basis zu verbleiben und sein verletztes Bein zu schonen um schnell wieder Dienstfähig zu werden. Aber wann hatte er sich jemals an Vorschriften gehalten? Und je länger er Dienstuntauglich geschrieben war, desto länger konnte er sich vor Training oder anderen Pflichten drücken, zwei Dinge die der blonde Raucher genau so verachtete wie eine leere Zigarettenschachtel. "Hast du schon einen neuen Auftrag bekommen", erkundigte er sich.

Alec kommentierte die Ausführungen des goldblonden Kadetten schlicht mit einem verständnisvollen Nicken, hatte aber selber wenig Interesse daran das Thema der internen Hierarchie weiter fortzuführen. Hier und jetzt mit moralischer Überlegenheit über ihren Arbeitgeber zu sprechen ohne dabei langjährig im Dienste zu stehen fühlte sich für den Hünen ziemlich oberflächlich und nicht sonderlich tiefgegriffen, sodass er sich damit abfand dass das ungleiche Duo vermutlich noch ihre eigenen Erfahrungen machen würden. Einige humorvolle Kommentare folgten noch Zweck ihres Weges, dann erreichten die beiden auch schon ihr langersehntes Ziel - Wobei Drake es sich kurz vor Beginn des unterhaltsamen Abends nicht verkneifen konnte, ihre Arbeit noch ein letztes Mal anzusprechen. Die Frage nach seinem derzeitigen Auftragsstand verdutzte den Eidechsen-Mann ein wenig, insbesondere weil es ihm schwer fiel die genauen Beweggründe hinter der so leger anmutenden Frage zu erkennen.

"Bisher nicht, nein. Ich denke unsere Vorgesetzten werden sich den Einsatzbericht erst vornehmen wollen, bevor sie uns auf weitere Abenteuer schicken" Alec verwendete das gemeinschaftliche uns nicht grundlos, ging er doch davon aus so schnell nicht mehr von Drakes Seite zu weichen. Das hatte auch weniger Gründe der Sympathie als doch eher der Disziplin des Goldschopfes, wobei der schwarzhaarige Kettenraucher keine der beiden Beweggründe als unzutreffend bezeichnen würde. Es lag vermutlich auch einfach im Sinn der Marine, eine bereits erprobte Konstellation fortfahren zu lassen.

"Aber genug der Arbeit, Drake. Ich hoffe, dass dieses Ensemble unseren Ansprüchen gerecht wird" führte er das Thema dann nonchalant zu Ende, seine Konzentration auf die sich in seinem Mund befindende Zigarette richtend. Alec empfand es als unverschämt beim Betreten einer Einrichtung eine Kippe im Mundwinkel zu tragen, da rauchte er den rauchenden Stummel lieber vor Einlass aus und zündete sich nachträglich eine Neue an. "Aber was auch immer wir machen, lass und nicht um die Wette trinken" Er schmunzelte. "Ich kann nicht dem Nikotin und dem Alkohol gleichzeitig frönen, dafür reicht mein Sold nicht. Irgendwo muss ich leider reduzieren" Alec führte sein Statement wie gewohnt in einer unüblichen Mischung aus vollem Ernst und Sarkasmus zu Ende, aber das sollte Drake vermutlich keine kommunikativen Hindernisse bescheren. Immerhin waren die beiden ja vom selben Schlag.

Endlich erreichten die beiden ihr Ziel, das Omega. Einer seiner "Freunde" auf Water Seven hatte ihm von dieser Lokalität berichtet, doch auch wenn dieser "Freund" ein ziemlicher Idiot war, hatte er einen guten Geschmack was sowas betraf. Als Drake dann erfahren hatte, dass er hier eine Werft leiten sollte, war sein erstes Ziel ein Besuch im Omega. Hier konnte man es sich gut gehen lassen, sehr gut sogar. Zumindest wenn man es sich leisten konnte, denn dieses Lokal richtete sich vor allem an die wohlhabende Oberschicht. Also war er hier genau richtig aufgehoben.

"Ach ja... der Einsatzbericht. Gut das du meinen mit geschrieben hast, mihahaha. Vermutlich würden die beiden Kadetten zukünftig weiterhin zusammen arbeiten, immerhin hatten sie in kurzer Zeit schon einen riesigen Erfolg für sich verbucht. Damit konnte der blonde Raucher durchaus leben, war er mit Alec doch auf einer Wellenlänge. Und in dessen Anwesenheit musste er nicht dauernde Beschwerden über seine Disziplinlosigkeit anhören.

"Hoffentlich, ich weiß ja nicht wie das bei dir ist, aber meine Messlatte liegt weiter oben als Mary Joa", gab er humorvoll von sich, auch wenn dies der Wahrheit entsprach. Es den verwöhnten Raucher recht zu machen, war sehr sehr schwer. Hatte er doch oft etwas auszusetzen und wenn ihm nur die Kellnerinnen in einem Restaurant nicht ansehnlich genug waren. Eben so wie sein Begleiter entfernte er die Zigarette aus seinem Mundwinkel, aber nicht weil es ihm unangenehm wäre, solch eine Einrichtung mit einer Zigarette im Mund zu betreten. Sondern wegen den besonderen Zigarren, die es im Omega gab. Eine Eigenmarke, deren Tabakblätter auf eine der Himmelsinseln angebaut werden. Als die beiden sich dem Eingang näherten, wurden sie kurz gemustert und dann mit einer freundlichen Begrüßung hinein gebeten. Kaum waren die beiden durch die Tür im Vorraum angekommen, wurden die beiden von der Empfangsdame begrüßt. "Guten Tag Mr. Bowman, wir haben Sie und ihren Begleiter bereits erwartet. Nehmen Sie doch schon mal in unsere Lounge Platz und genießen sie zwei himmlische Omega, ihr Platz ist sofort für Sie bereit", begrüßte die brünette Dame sie zuvorkommend und brachte Alec und Drake zu einem Tisch mit rot gepolsterten Sesseln, auf dem Tisch waren bereits zwei himmlische Omega, ein Aschenbecher , zwei Gläser und ein teurer Whiskey platziert worden. "Sold? Ich weiß nicht mal ob ich überhaupt einen Sold von der Marine beziehe mihahaha. Heute haben wir einfach unseren Spaß und frönen allem was wir wollen, so viel wir wollen".